Freitag, 16. Mai 2014

"STAR WARS Plakate, Große Vorsitzende und eine 23": Der Jenaer Kommunalwahlkampf geht in die letzte Runde


(LN / LANGE | 2014-05-16) - Die richtige Wahlkampfwerbung kann Gold wert sein: das weiß man. Noch dazu wenn es nur noch wenige Tage bis zum entscheidenden Urnengang sind. Wie die einzelnen Jenaer Parteien und Wählergruppe derzeit in den Wahlkampfendspurt gehen ist aber höchst unterschiedlich.

Die Liberalen etwa, zur Stadtratswahl 2014 angetreten mit dem Slogan "Vernunft. Verstand. Verantwortung.", wagen in den letzten Tagen noch einmal alles und werben sowohl mit einem großen Banner an der Bahnunterführung Fischergasse als auch mit blau-gelben Plakaten, die vor allem "Star Wars" Fans entzücken dürften.

Beim Eisenbahn-Werbebanner überrascht vor allem, dass die anderen Parteien nicht selbst auf die Idee gekommen sind, an dieser exponierten Stelle Wähler einzufangen (Foto oben). Die CDU hingegen setzt auf überdimensionale Bilder des großen Vorsitzenden der Stadtratsfraktion (Foto rechts), die manchen Jenaer an Zeiten erinnern, die wir seit einem Vierteljahrhundert hinter uns gelassen glaubten. Ohne Wahlprogramm, aber mit Kippe in der Hand kommt dafür ein wohlbekannten Jenenser daher und verkündet klar und deutlich "Wählt den König!". 


Das was OTZ Chefredakteur Lutz Prager noch vor Kurzem von den Parteien einforderte hat nun die FDP wahrgemacht und setzt tatsächlich auf den "Star Wars"-Kult (siehe oben), wobei das "Schlag zurück bevor das Imperium zuschlägt"-Plakat sich ganz offen an die intelligenten Werbekampagnen der Studierenden zum Zweitwohnsitz in Jena anlehnt und wohl auch ganz gezielt junge Menschen ansprechen soll, am 25. Mai 2014 ihr Kreuz an die richtige Stelle zu setzen. Schmunzeln dürfte da sowohl der Spruch "Für einen freien und demokratischen Stadtrat" auslösen als auch die Nicht-Benennung, wer mit "das Imperium" gemeint ist., denn der stilisierte Helm von Darth Vader erinnert in seinen Umrissen doch extrem stark an das Jenaer Rathaus.


Die Piraten wiederum kokettieren mit ihrer Unerfahrenheit (= keine einzige Person der Kandidatenliste für die Jenaer Kommunalwahl war bisher schon Stadtrat oder Stadträtin in Jena gewesen) und texten, dass sie nicht alles besser wissen, aber dafür alles genau wissen wollen. Außerdem fordert man u.a. die "Jenawohnen Gewinne in Ausbau und Sicherung von bezahlbarem Wohnraum" zu investieren.

Ähnlich mit der finanziellen Gießkanne agiert DIE LINKE auf ihren Plakaten, auf denen sie u.a. "Mehr für Kultur", mehr Geld für bezahlbaren Wohnraum und ein sozial gerechtes "Jena für alle".fordert. Zurückhaltender ist die SPD, die Köpfe sprechen lässt und "JA ZU JENA" sagt. Wer wollte den Genossen da widersprechen. Einzig ein Plakat überrascht durch seine Schlichtheit. Es ist schwarz und hat eine leuchtende Botschaft. "HASCHKE 23" kann man auf der Schnellstraße erkennen. Staut sich aber der Verkehr, dann ist auch das Kleingedruckte zu lesen: "Rosa Maria" steht dort und "Liste 1 CDU Listenplatz".

Man merkt: Da ist eine Einzelkämpferin am Werk und fragt sich dann aber, weshalb die Christdemokraten mit dem Slogan "Gemeinsam erfolgreich für Jena" werben und keine Plakate für die Frau geklebt haben, die einst das Eichplatz-Moratorium mit auf den Weg und die CDU in Schwierugkeiten brachte. Ein Schelm wer....

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