Dienstag, 19. April 2011

Filmreifes Schicksalsspiel in Babelsberg: Ist heute der letzte Arbeitstag für FCC-Trainer Wolfgang Frank?

Man brauchte gestern nicht die BILD-Zeitung zu lesen, um zu merken, dass FCC-Trainer Wolfgang Frank nach acht Spielen in Folge ohne Sieg in großen, vereinsinternen Problemen steckt. Aber die Boulevardzeitung vermeldete in großen Lettern "CARL ZEISS: TRAINER ENTLASSEN" und fügte für den Moment noch ein Fragezeichen an.

In der Tat scheinen die Tage von Wolfgang Frank am Fuße der Kernberge gezählt zu sein: Fans wie Spieler (allen voran Öztürk) stellen sich gegen den Coach und am letzten Samstag, nach der Heimniederlage gegen Unterhaching, kam es während des Spiels zum Eklat, als Aufsichtsratschef Dr. Reinhardt Töpel, seines Zeichens einer der Hauptgeldgeber des Vereins, angesichts der von ihm als (Zitat) "ekelhaft" empfundenen ersten Halbzeit, bei der jeder Spieler unter Normalform blieb, zu Präsident Hartmut Beyer ging und den Rauswurf des Trainers forderte. Dieser winkte mit dem Hinweis auf das heutige, wichtige Spiel ab.

In der Tat wird die Begegnung heute Abend in Potsdam zum Schicksalsspiel für den Fußball-Drittligisten, vor allem aber für dessen Trainer, denn holt der FCC heute wieder keine drei Punkte, kommt er in akute Abstiegsgefahr und bei den dann noch ausstehenden vier Partien bis zum Saisonende ist der Klassenerhalt in Liga 3 nur noch mit viel Glück zu schaffen. Für Wolfgang Frank wäre bei einem Nicht-Sieg jedoch heute Abend mit Sicherheit "Ultimo" beim FC Carl Zeiss.

"Wir sind stabil genug, um in Babelsberg zu punkten", sagte Trainer Frank gestern der OTZ und weiß doch, dass er mit Sebastian Hähnge und Torsten Ziegner zwei erfahrene Leistungsträgen nicht nach Babelsberg mitnimmt, was von beiden kommentarlos hingenommen wurde. Das Kollektiv solle das Fehlen der beiden ausgleichen, sagte Frank vor der Abfahrt des Mannschaftsbusses und fügte an, die anderen Führungsspieler seien gefragt, mit Begeisterung voranzugehen, Vorbild zu sein und vor allem Tore zu erzielen.

Hähnge und Ziegner jedenfalls bleiben nicht untätig, wollen selbst nach Potsdam fahren und im Gästeblock unter Zeiss-Fans live dabei sein. Auch dies ist eine Art des Kommentars der Arbeit ihres Trainers, der ganz offensichtlich die Kontrolle über große Teile seiner Mannschaft längst verloren hat.

Keine Kommentare: