Mittwoch, 2. Juli 2014
"Holocaust”: Die Zeit heilt keine Wunden – Zeitzeugengespräch mit Gert Schramm heute und morgen in der Villa Rosenthal
(JEZT / VILLA ROSENTHAL / O2 THINK BIG | 2014-07-02) – Die Zeit des Nationalsozialismus wird heute häufig von der Gesellschaft verdrängt. Die Veranstaltung soll der Opfer gedenken. Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation möchten wir vor allem Jugendliche für das Thema sensibilisieren. Unsere Generation ist die letzte, die die Möglichkeit hat, mit Opfern des Nationalsozialismus zu sprechen. Aus diesem Grund haben die FSJ’lerinnen Isabell Weiß und Lisa-Marie Baumann ein Zeitzeugengespräch mit Gert Schramm in Jena organisiert. Die Villa Rosenthal Jena ist dafür ein geeigneter Veranstaltungsort. Clara Rosenthal nahm sich nach dem Tod ihres Mannes Eduard aufgrund der schrecklichen Maßnahmen des nationalsozialistischen Regimes gegen Juden und andere Bevölkerungsgruppen das Leben.
Gert Schramm wurde 1928 in Erfurt als Sohn einer Deutschen und eines farbigen US-Amerikaners geboren. Er hatte eine behütete Kindheit, wuchs weitgehend bei seiner Großmutter auf dem Lande auf. 1941 zog er nach Langensalza zu seiner Mutter. Nach Beendigung der Schulzeit war es als Nichtarier in der nationalsozialistischen Zeit keine Selbstverständlichkeit eine Lehrstelle zu finden. Dennoch gelang es ihm, im Januar 1943 eine Lehre als Automechaniker zu beginnen.
Am 6. Mai 1943 wurde er ohne jegliche Erklärung während der Arbeit verhaftet. Im Juli 1944 kam er mit einem Transport nach Buchenwald. Nur der Courage von Mithäftlingen ist es zu verdanken, das der sechzehnjährige Gert die Haft im KZ Buchenwald überlebte. Ausgehend von seinem Erinnerungsbuch “Wer hat Angst vorm schwarzen Mann: Mein Leben in Deutschland” wird Gert Schram...
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