Wer es bis jetzt noch nicht geschafft hatte, in das Alte Straßenbahndepot zu kommen, um sich die Darwin-Ausstellung anzusehen, der hat leider Pech gehabt, denn die Ausstellung, die ein gemeinsames Projekt der Nahverkehrsgesellschaft und der Friedrich-Schiller-Universität Jena war, hat am gestrigen Samstag ihre Tore geschlossen.
"Es war ein großes Glück, dass wir die Ausstellung für Jena gewinnen konnten. Exakt hier in Jena - mit seiner Haeckel-Tradition und dem Phyletischen Museum - war sie am richtigen Ort”, resümiert Initiator Prof. Dr. Martin S. Fischer vom Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie der Universität Jena. Er hatte den Anstoß gegeben, die Ausstellung von Berlin nach Jena zu holen.
Konzipiert wurde sie vom Museum für Naturkunde in Berlin zum Darwin-Jahr 2009 und war ursprünglich nicht als Wanderausstellung geplant. Aus diesem Grund gestaltete sich der Transfer nach Jena als ein komplexes logistisches Unterfangen, das nur von einem großen Team bewältigt werden konnte, in dem Nahverkehr und Universität eng zusammen gearbeitet haben. Schließlich galt es, die herausragenden Exponate - darunter Originale aus Darwins Hand - sowohl optimal zu schützen als auch bestmöglich zu präsentieren.
Dass Letzteres gelungen ist, zeigt die Zahl der Besucher, die ihren Weg in das am Rande des Stadtzentrums gelegene Depot gefunden haben. Rund 7.000 hatten sich bis zum gestrigen 4. Dezember 2010 auf die gedankliche und physische Reise zur Evolutionstheorie mitnehmen lassen. Unter den Besuchern waren zahlreiche Schulklassen, die nicht zuletzt über die Lebensbedingungen an Bord des Forschungsschiffes “Beagle” und über die enge Kabine Darwins gestaunt haben.
“Wir sind außerordentlich zufrieden mit diesem Ergebnis - schließlich haben wir keine expressionistischen Meisterwerke gezeigt, sondern angeregt, sich mit der Evolutionstheorie zu beschäftigen“, konstatiert Fischer. “Ohne die Kooperation mit dem Nahverkehr wäre das nicht möglich gewesen. Wir haben ihm für eine außerordentlich gute und produktive Zusammenarbeit zu danken“, hebt er hervor. Alice Grosse freut sich darüber, dass das Alte Straßenbahndepot in der Dornburger Straße eine solch außergewöhnliche Nutzung gefunden hat. “Wir werden in Zukunft an dieses Projekt anzuknüpfen“, stellt sie fest. Konkrete Planungen - abermals für eine Kooperation mit der FSU - gebe es bereits.
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