Mittwoch, 23. Mai 2012

"Des einen Leid, des anderen Freud'?": FC Babelsberg 03 ringt um finanzielle Mittel um die Lizenzauflagen zur 3. Liga erfüllen zu können - Scheitern die Brandenburger, wäre der sportliche Absteig des FCC hinfällig

(lsn) - Beim Drittligisten SV Babelsberg 03 liegen derzeit die Nerven blank. Zwar konnte man am vorletzten Spieltag der 3. Liga, zudem noch in der letzten Sekunde der Nachspielzeit, den Klassenerhalt gerade noch retten (und damit den FC Carl Zeiss Jena in die Regionalliga schicken), doch sollen die finanziellen Probleme des Vereins zum Ende Mai 2012 immens sein und wesentlch größer als bislang bekannt.

Wenig dringt über die wirtschaftliche Lage der Mannschaft aus Potsdam nach außen, aber was die Hauptstadtpresse vermeldet, verheißt nichts Gutes für die Babelsberger. Noch gut eine Woche hat man Zeit, die finanziellen Lizenzauflagen des DFB zu erfüllen, aber es scheint, dass der Club in einer tieferen finanziellen Krise steckt, als bislang bekannt.

So soll die Vereinsführung in ihrer finanziellen Kalkulation für die Saison 2012/2013 nicht nur die Teilnahme am DFB-Pokal (und damit verbundene 125.000 Euro aus den TV-Verwertungsrechten) fest eingeplant haben, sondern auch noch rund 75.000 Euro extra aus den entsprechenden Zuschauereinnahmen des Pokal-Wettbewerbs. Da aber der SV Babelsberg 03 im brandenburgischen Pokalfinale der Kürzeren zog, fehlen auf einen Schlag knapp 200.000 Euro in der Kalkulation für die nächste Saison.

Die Zeitung "BZ" berichtet, dass die Filmstädter sogar Transfernachschläge von Red Bull Leipzig für die Spieler Daniel Frahn und Marcus Hoffmann beim DFB-Lizenzantrag nachweisen wollten. Doch da RB am letzen Wochenende den sicher geglaubten Aufstieg in die dritte Liga verpasste, fällt die vertraglich vereinbarte Nachzahlung von 150.000 Euro an Babelsberg 03 aus. Macht zusammen 350.000 Euro Minus in der Finanzplanung.

Aber die "BZ" weiß noch mehr: Der DFB würde, so die "BZ", darauf bestehen, die finanziellen Belastungen nach dem Rauswurf von Babelsberg-Trainer Dietmar Demuth mit einzurechnen (= geschätzte 110.000 Euro) und zudem benötigt man in Babelsberg dringend etwa 80.000 Euro für die Reparatur des Flutlichtes im Stadion, die der DFB ebenso verlangen soll.

Verherrender sollen aber nach der Meldung einer anderen Zeitung die Mindereinnahmen der vergangenen Spielzeit sein. Die soll der Filmstadt-Club mit beinahe 450.000 Euro Minus abgeschlossen haben. Hier stehe allerdings eine Bürgschaft der Deutschen Kreditbank in Aussicht, die das Minus ausgleichen soll, jedenfalls sofern die Bank dem finanziell angeschlagenen Club weiterhin helfend zur Seite steht.

Stimmen diese Meldungen, klafft ohne diese Bankbürgschaf in der Babelsberger Saisonplanung für 2012/2013 eine Millionenlücke; bürgt die Kreditbank, sind es "nur" 540.000 Euro. Zweifelhaft ist daher, ob der DFB dem Club in wenigen Tagen, die Lizenz erteilen wird. Macht er dies nicht (und hätte Babelsberg auch in der Folge mit weiteren Nachbesserungen keinen Erfolg), wäre der FCC erste Wahl für die Besetzung der letzten Position in Liga 3 für die kommenden Saison.

Doch davon will, so berichtete es die OTZ, an den Kernbergen derzeit niemand etwas wissen. Dort plant man witer für die kommende Regionalligasaison. Eine Lizenz für Liga 3 hat der FC Carl Zeiss Jena allerdings bereits erhalten...anders als die Brandenburger.

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