Donnerstag, 28. Juni 2012

"Rotkäppchen für den Wolf": Wer macht das erste Bild vom Jenaer Wolf?

(lsn) - Seit Tagen kursiert das Gerücht, ein Jungwolf würde sich im Jenaer Forst versteckt halten. Zwei Sichtungen gab es, beide unabhängig voneinander, und die JeanerTageszeitungen titelten "Wolf in Jena gesehen". In Thüringen gelten Wölfe seit dem 19. Jahrhundert als ausgerottet, doch ihre Rückkehr erscheint gar nicht so unwahrscheinlich, wie man allgemein denkt.

Stadtförster Olaf Schubert hält es für möglich, dass ein vom Rudel ausgestoßener Jungwolf ein neues Revier sucht und durch Zufall bis nach Jena in den von ihm betreuten Stadtforst gelangt ist. Allerdings kenne er auch mehrere Hundehalter aus Jena und der näheren Umgebung, sagt Schubert, die mit ihren jeweiligen Hunden im Wald spazieren gehen würden, und das Aussehen dieser Hunde können man als Laie durchaus als wolfsähnlich bezeichnen.

Die erste Sichtung des Jenaer Woilfes gab es oberhalb der Straße "An der Eule" in Jena-Nord. Die Beobachterin sprach gegenüber der OTZ von einem grauen und sehr schlanken Tier, dem sie in einem Waldstück oberhalb der "Eule" am vergangenem Wochenende begegnet sei. Das Tier habe beim morgendlichen Spaziergang in 20 Meter Entfernung plötzlich vor ihr gestanden. Es sei auf jeden Fall kein Schäferhund gewesen, berichtete sie, der wildtiertypische Gang, die Rückenlinie und die Reaktion ihres Hundes hätten sie da sicher gemacht.

Eine weitere Dame berichtete der Zeitung, sie habe vor Wochen im Rautal eine Wolfssichtung gemacht. Dort sei das Tier in mehreren hundert Metern Entfernung zur nächsten Wohnsiedlung gelaufen. Auch sie ist sich sicher, einen echten Wolf gesehen zu haben. Die Hundekennerin machte dies vor allem an der Zeichnung des Fells und den kleinen, dreieckigen Ohren fest.

Das Lichtstadt.Netz hofft nun auf die tätige Mithilfe aller Jenaer. Ein gutes Foto als Nachweis braucht Olaf Schubert, um verbindlich "ja" oder "nein" zum Jenaer Wolf sagen zu können. Allerdings muss es ein gutes, scharfes Foto sein, auf dem man das Tier direkt erkennen kann; ein Handyfoto aus Dutzenden Metern Entfernung geschossen hilft also nicht wirklich weiter. Laut Bundesnaturschutzgesetz ist der Wolf eine streng geschützte Art, die Jagd auf ihn verboten. Lediglich mit dem Fotoapparat darf er "gejagt" werden.

Wer das erste Beweisfoto des Wolfes präsentieren kann, der erhält vom Lichtstadt.Netz als passendes Geschenk zwei Kisten mit "Rotkäppchen"-Sekt. Fotos bitte mit der Angabe, wann und wo das Tier gesichtet wurde, per E-Mail an "wolf [at] lichtstadt.net" schicken oder an "olaf.schubert {at] jena.de". Wenn der Stadtförster darauf unzweifelhaft den Jenaer Wolf erkennt, gibt es für den schnellsten Einsender die zwei Kisten Rotkäppchen-Sekt.

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