Montag, 22. Oktober 2012

"Kernberglauf brachte Freude pur!": Sensationelles Wetter beim Traditionslauf - Am Ende ging den Veranstaltern das Wasser aus!

(lsn / kremer) - So ein Wetter hatten die Organisatoren des Jenaer Kernberglaufs in ihrer 36-jährigen Geschichte kaum erlebt. Schon früh am Start gab es Sonnenschein, aber es war noch angenehm kühl. Danach schien die Sonne pur udn brachte Oktober-Rekordtemperaturen von mehr als 25 Grad Celsius.

In den USA und Kanada nennt man diese Jahrszeit mit der berühmte Laubfärbung in allen Farbschattierungen "Indian Summer". In Thüringen hat jman da leider noch nichts Passendes gefunden und auch der Kernberglauf selbst gilt bei Jenas Fremndenverkehrsstrategen immer noch nicht als Markenzeichen für den Fremdenverkehr der Lichtstadt. Allerdings macht sich ein Trend in den letzten Jahren deutlich bemerkbar: vor allem Jenaer Teilnehmer laden zunehmend Freunde und Gäste zu diesem Lauf ein.

Dieses MAl gab es eine mustergültige Organisation, herrliche Landschaftsbilder mit vielen Sehenswürdigkeiten und anschließend noch die Möglichkeit zu Fuß die historische Innenstadt zu erreichen. Das bot allen Gastgebern die Möglichkeit, ein rundherum ansprechendes Paket für Gäste zu schnüren.

Gekommen waren 2012 Läuferinnen und Läufer aus beinahe allen Bundesländern (lediglich die Hansestadt Bremen fehlte). Der prominenteste Teilnehmer war in diesem Jahr wahrscheinlich ein frischgebackener Olypiasieger im Kanu, der in London 2012 seine dritte Goldmedaille holte: Andreas Dittmer aus Waren. An seinem 40. Geburstag zog es ihn nach Jena und mit einer Zeit von 01:06:59 für 15km zeigte er, dass er auch schnell laufen kann. In seiner Altersklasse reichte dies immerhin zum siebten Platz.

Und es waren auch viele Teilnehmer früherer Jahre am Start, darunter Dr. Ulrich Wagner aus Ingolstadt, der 1987 zum letzten Mal in Jena am Start, bevor er aus der DDR floh. Jetzt nach 25 Jahren kehrte er zum Kernberglauf wieder in die Lichtstadt zurück, lief die 27km und gewann in der AK 70. Insgesamt erreichten 1308 Läuferinnen und Läufer auf den drei Hauptstrecken und bei den zwei Kinderläufen das Ziel, womit gegenüber dem kleinen Jubiläum vom vergangenen Jahr eine Steigerung von 10 Startern verzeichnet werden konnte.

Einen unangenehmen Zwischenfall gab es mit einer rücksichtlosen Autofahrerin, die den Abbiegepfeil missachtete, ebenso die Hinweise der Streckenposten ignorierte und zügig in das entgegenkommende Läuferfeld fuhr. Die Organisatoren prüfen nun, ob sie Anzeige erstatten.

Aber es gab auch viele positve Erlebnisse. So halfen freundliche Anwohner in der Nähe der letzten Verpflegungsstelle am Borngraben mit Wasser aus und sorgen so dafür, dass die Teilnehmer bis zum Schluss mit Wasser versorgt werden konnten. Der Grund: aufgrund des für Oktober in Jena kaum zuerwartenden Temperaturrekords waren die Wasservorräte kurz vor Schluss aufgebraucht und Streckenchef Ulli Schwab musste kurzfristig für Nachschub sorgen.

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