Freitag, 16. November 2012

"Rücksichtslose Fahrradfahrer": Wie das "Höher, schneller, weiter"- Denken von Radfahrern die Fußgänger gefährdet!


(lsn) - Zum Abschluss meiner Gedanken um Fahrradfaher, die es mit ihrem Verhalten den Fußgängern im Straßenverkehr schwer machen, mit Freude das Haus zu verlassen und sich in der Lichtstadt zu bewegen, möchte ich vorab noch einmal klarstellen: Selbstverständlich sind nicht alle Radfahrer rücksichtslos. Das ist schon alleine deshalb nicht möglich, weil ich ab und an auch als Fahrradfahrer am Straßenverkehr teilnehme...aber Spaß beiseite.

Zu DDR-Zeiten hätte sich niemand gewagt - und dies meine ich wörtlich, meine jungen Freunde -, in Jena auf einem Gehweg mit dem Fahrrad spazieren zu fahren. Selbst wenn man seinen Tretesel geschoben hätte, dann nur an der rechten Seite des Gehweges und nicht mitten darauf. Weshalb hätte sich niemand gewagt? Weil es damals (und das ist heute noch nicht einmal fünfundzwanzig Jahre her) ebenso verboten war, wie aktuell, man sich damals jedoch in unserer Gesellschaft noch an bestimmte Regeln gehalten hat. Ich will das hier nicht vertiefen, aber so war es und in der DDR war eben nicht alles schlecht gewesen. Vor allem im zwischenmenschlichen Bereich. Respekt musste man sich da nicht erst verdienen.

Heute scheint dies alles vergessen, Eine neue Freiheit herrscht und in der scheint man sich, so denken wohl viele Menschen, alles erlauben zu dürfen. Aber Jena ist nicht Kalkutta, Thüringen nicht Afrika. Dort mag es notwendig sein, Regeln weniger restriktiv auszulegen als bei uns und das hat in diesen Ländern durchaus eine lange Tratdition und Notwendigkeit und Berechtigung. Ebenso hat aber durchaus unser Zusammenleben seine Traditionen und Notwendigkeiten und Berechtigungen.

Weshalb jedoch sollte zu unserern Notwendigkeiten, das rücksichtslose Vorwärtsbewegen mit dem Fahrrad gehören? Hat unsere Gesellschaft, genauer gefragt: haben Radfahrer, die mit einem Höllentempo, bei Dunkelheit schlecht bis gar nicht beleuchtet, durch die Lichtstadt hetzen, die das "Hohe Trottoir" in der Westbahnhofstraße als Sprungschanze nutzen, die im Slalom zwischen Passanten hin und her kreuzen und mit einem Stöhnen auf einen älteren Menschen reagieren, der sich, körperlich beeinträchtigt vor ihnen bewegt, "keine Zeit" mehr`?

Zeit ist unser Lebenselixsier und es gibt zwischen "keine Zeit" und "Herumtrödeln" eine goldene Mitte des Umgangs miteinander, eine Form des gegenseitigen Respekts, die man wahrnehmen kann und die sich später auszahlen wird. - Reichen wir uns daher (sinnbildlich) die Hand im Straßenverkehr und verhalten wir uns konform den Regeln und Gesetzen nach. Dann kommrn sich die Menschen in unserer Gesellschaft wieder ein gutes Stück näher.

Bis dahin rufe ich dazu auf, mit offenen Augen und eingeschalteter Handykamera die Gehwege unserer Lichtstadt zu benutzen. Die eindrucksvollsten Beispiele rücksictsloser Fahrradfahrer senden Sie mir bitte als Video an: post [at] lichtstadt.net und ich werde sie dann hier in den "Lichtstadt.News" zeigen. Ich freue mich auf Ihre Mitarbeit...

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