Freitag, 26. April 2013

"Das Programm steht! (Teil 2)": Die Kulturarena 2013 bietet jede Menge Abwechslung und einen echten "Supertramp"


(lsn / jenakultur) - Jetzt schreibt man tatsächlich schon 2013, und noch dazu die 22. (!) Kulturarena. Und wie in jedem Jahr hat das Arena-Team versucht, ein spezielles Arena-Festivalprogramm zusammenzustellen, für das spezielle Arena-Gefühl. Sprich also ein Programm, das gleichzeitig anspruchsvoll und unterhaltsam ist, zu dem man mal mit den Kindern kommen kann und der Picknickdecke, aber auch mal nur mit ganz konzentriert eingestellten Kenner-Ohren.

Zwei Themenfelder wurden HIER bereits vorgestellt. Das dritte der klassischen Musikfelder der diesjährigen Kulturarena in Jena ist die "Weltmusik".

Dieser Begriff kann schon seit Längerem in Anführungsstriche gesetzt werden, weil er selbst nicht mehr ganz zeitgemäß ist. So finden sich auch im diesjährigen Konzertspielplan eher Künstler, die sich sehr heutig dem musikalischen Erbe ihrer regionalen Kultur widmen. Das können dann durchaus auch Künstler aus Nachbarländern sein, wie die französische Band Caravan Palace, die ihre sehr direkte Tanzmusik aus dem Django-Reinhardt-Sound der 30er und 40er Jahre schöpft, oder les yeux d’la tête, die das Ganze noch weiter bis in den fröhlich abgedrehten Steampunk drehen.

Ebenfalls zu diesem Versuch in Weltmusik/Folklore gehören die Abende mit den Sängerinnen des Projektes Acoustic Africa, die flotte westafrikanische Sounds mit westlichem Funk und Pop verbinden, und mit der Dead Combo aus Portugal, die den traditionellen Fado in ganz und gar untraditioneller, fast schon westernartig klingenden Manier zelebrieren. Und nicht zu vergessen der Akustik-Abend mit Lepistö und Lehti, zwei Musikern, die ihre Inspiration nicht nur aus dem Jazz, sondern hauptsächlich aus ur-finnischem Kulturgut schöpfen.

Nun aber zu einem echten Spezialthema und Höhepunkt der diesjährigen Kulturarena. Es ist dem Arena-Team in diesem Jahre zudem gelungen, eine ganze Anzahl von explizit großen Projekten in die Lichtstadt einzuladen, aus den verschiedensten Musikrichtungen, aber mit einem verbindenden Merkmal: Sie versuchen sich an der großen Form und am vielköpfigen Bühneneinsatz. Die dabei entstehende Energie ist nicht zu vergleichen mit kleinformatigen Bands, egal wie groß die Verstärker sind.

Und die Arena ist dafür allemal eine wunderbare Bühne. So lassen sich ganz unterschiedliche Konzepte erleben, beginnend bei unserer Deutschlandpremiere, dem 22-köpfigen Chorprojekt der dänischen Folk- Band Afenginn. Es geht weiter mit dem alle Genres sprengenden niederländischen Kyteman Orchestra, aber auch mit Klassikern wie dem kubanischen Orquesta Buena Vista Social Club mit seinen Solisten Omara Portuondo und Eliades Ochoa (Zeichnung oben), die aus genau diesem großen Gemeinschaftsgedanken ihre unvergleichliche Kraft ziehen: Protagonisten des Arena-Breitband-Großformat-Spezialthemas-2013 sind die beiden umjubelten Projekte Brandt Brauer Frick Ensemble und im engeren Sinne auch Kalabrese und "Das Kleine Rumpelorchester", die beide - eigentlich aus der nachtaktiven Club- und Techno-Szene kommend - die akustische Breite und Größe nutzen, um den elektronischen Clubsound einmal ganz gehörig umzukrempeln, natürlich ohne die Tanzbarkeit zu verlieren.

Die kleine musikalische Reise beschließen einige Solitäre beziehungsweise wunderbare Bandformate, die sich schwer thematisch einordnen lassen und das auch nicht nötig haben, wie der zum zweiten Mal stattfindende Abend mit Bands des Jenaer Labels für elektronische Musik "Freude am Tanzen", in diesem Jahr mit Karocel und Douglas Greed. Keiner großen Vorstellung bedürfen auch die Musiker der legendären Tindersticks, die seit Jahrzehnten den englischen Alternative Pop prägen, sowie die amerikanischen Musiker von Poliça, die in Minneapolis markanten Indie produzieren, oder die Dänen um Lukas Graham, die von Kopenhagen aus im letzten Jahr das Sommerpop-Märchen geliefert haben. Und last but not least die Samúel Jón Samúelsson Big Band aus Island, außergewöhnliches Band- und Großformat zugleich. Die Isländer produzieren mit massiver, über 20-köpfiger Bühnenpräsenz einen feuerspeienden Nordic Funk und laden zum Ausklang der Kulturarena 2013 ein.

Der vollständige Ticketverkauf für alle Veranstaltungen hat bereits gestern begonnen; das teuerste, nicht ermäßigte, Ticket ist für das Konzert von Roger Hodgson und kostet 32 Euro. Tickets, Infos und Presseservice findet man HIER. Die Ticket-Hotline hat die Nummer 03641-498060. Der Arena-Vorverkauf läuft wie immer in der Tourist-Information Jena; weitere Vorverkaufsstellen gibt es bei der Zeitungsgruppe Thüringen.

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