Sonntag, 19. Mai 2013

"BrandSchutz/Mentalitäten der Intoleranz": Auftaktveranstaltung des FSU-Ausstellungsprojektes findet am 23. Mai 2013 im Ricarda-Huch-Haus statt


(lsn / fsu) - Was bedeutet Intoleranz in der Mitte der Gesellschaft und welche unterschiedlichen Formen kann sie annehmen? Wann entsteht Intoleranz und wie kann man sich selbst dagegen stellen? Und welche Rolle kann die Kunst dabei übernehmen?

Diese und ähnliche Fragen stehen im Zentrum einer neuen Veranstaltungsreihe an der Friedrich-Schiller-Universität Jena / FSU. Im Rahmen des Ausstellungsprojektes "BrandSchutz // Mentalitäten der Intoleranz" laden der Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universität und der Jenaer Kunstverein die interessierte Öffentlichkeit zu einer Reihe von Themenabenden ein, um diese Fragen mit Experten aus Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft zu diskutieren.

"Die Themenabende werden die Kunstausstellung BrandSchutz im Sommer und Herbst begleiten und sind in erster Linie als moderierte Diskussionsplattform gedacht", kündigte diese Woche Initiatorin Prof. Dr. Verena Krieger (Foto oben zusammen mit Wolfram Stock vom Jenaer Kunstverein) von der FSU an. "Wir wollen damit der breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit zum Erfahrungs- und Meinungsaustausch bei oftmals sehr kontrovers diskutierten Themen anbieten", sagte sie.

Die Auftaktveranstaltung findet am 23. Mai 2013 um 19 Uhr im Ricarda-Huch-Haus zum Thema "Anders in Deutschland" statt. Als Gäste sind die Wissenschaftlerin und Bloggerin Dr. Urmila Goel und der Journalist Eren Güvercin eingeladen. Frau Goel wird u. a. ihr Buch "InderKinder: Über das Aufwachsen und Leben in Deutschland" vorstellen, in dem sie Kinder von Migranten aus Indien zu Wort kommen lässt, die in Deutschland aufgewachsen sind und in vielerlei Hinsicht das "Anderssein" erlebt haben. Eren Güvercin ist Gründer der Alternativen Islamkonferenz und Autor des Buches "Neo-Moslems - Porträt einer deutschen Generation". Darin schildert er die Erfolgsgeschichten junger Moslems in Deutschland und zeigt, wie sich Deutschland durch die Migranten positiv verändert.
Daran schließt sich im zweiten Themenabend am 20. Juni 2013 (ab 19 Uhr, ebenfalls wieder im Ricarda-Huch-Haus) die Frage an: Wie entsteht Täterschaft von alltäglichem Rassismus und Intoleranz? Um diese Frage näher zu erörtern, wird der Schriftsteller Landolf Scherzer aus seinem Buch "Die Fremden: Unerwünschte Begegnungen und verbotene Protokolle" lesen und von einem bislang eher unbekannten Beispiel für Fremdenfeindlichkeit gegenüber Gastarbeitern in der DDR berichten. Dr. Heike Radvan, Mitarbeiterin der Amadeu-Antonio-Stiftung, wird diesen Beitrag um eine aktuelle Perspektive ergänzen. Der dritte und letzte Themenabend des Sommersemesters am 10. Juli 2013 (ab 19 Uhr im Haus "Zur Rosen") rückt dann die Zivilcourage in den Mittelpunkt der Diskussion. Im Auditorium werden die Wissenschaftlerinnen Dr. Frauke Büttner und Prof. Dr. Magarete Boos (angefragt) praktische Wege aufzeigen, wie man in alltäglichen Situationen zivilcouragiert handeln kann.

Die Reihe soll im Herbst diesen Jahres fortgesetzt werden. Diskutiert werden dann die Themen "Sprachen der Intoleranz" (26. September), "Zuflucht Deutschland?" (10.10.2013) und "Künstlerische Gegenstrategien" (24.10.2013). Weitere Informationen zum Projekt "BrandSchutz // Mentalitäten der Intoleranz" sowie zu den Veranstaltungen findet man HIER.

Keine Kommentare: