"Abschied - das war der letzte Streich": Straßenkünstler/in Hudy verschönert zum Abschied die "Schiller Passage" in der Löbstedter Straße

(lsn / otz) - Mit den Worten "Abschied - das war der letzte Streich" und einer Verschönerung der Außenfassade der "Schiller Passage" in der Löbstedter Straße mit dem Spruch "[ Du bist einfach paradiesisch ]" nimmt der/die als Person weitgehend unbekannte Straßenkünstler/in Hudy Abschied von der Lichtstadt.

Von ihm oder ihr stammen einige, mit grünen Lettern in der Stadt über Nacht angebrachte, "Paradies"-Schriftzüge in Jena, die wie der aktuelle, nahezu von Zauberhand im Stile eines Houdinis, angebracht wurden. Erstes größeres Aufsehen erregte die Beschriftung des "Hohen Trottoires" in der Westbahnhofstraße, die sogar JenaKultur so hinreißend fand, dass man Hudy wochenlang darum bat, sich zu erkennen zu geben. Ein zweiter, etwas kleinerer Schriftzug. wurde in der Straße "Am Steiger" gesichtet (siehe unten) und noch mehr, noch kleinere wurden auf Straßen in Jena-Ost gesprüht. Leider waren diese Aktionen nicht für die Ewigkeit, denn inzwischen verblassen und verrotten die, teilweise aus Styropor hergestellten, Schriftzüge vor sich hin. 

Dabei war JenKaultur Hudy durchaus wohlgewogen, denn in der städtischen Tourist-Information gibt es inzwischen sogar Jute-Beutel mit dem leuchtend-grünen Schriftzug vom "hohen Trottoire" zu kaufen. Nun aber hat sich Hudy offensichtlich von Jena verabschiedet, wie er in einem Brief an die Ostthüringer Zeituing mitteilte. In dem Schreiben an die OTZ bedankt sich Hudy für die (Zitat) "weltoffene und inspirierende Grundhaltung der Stadt" sowie "für kulturelle Glanzlichter, wie die Philharmonie, das Theaterhaus, den Strand 22, die Insel, Bands privat und viele mehr". "Bleibt wach - es ist Euer Paradies", gibt Straßenkünstler/in Hudy allen Jenaern noch mit auf den Weg.

Dem Schreiben lag außerdem eine CD bei mit Musik von Alex Hirsch. Das Lied "Paradiesisch" von Hirsch sei inspiriert worden durch die Aktion am "Hohen Trottoire" und nun schreibt der Künstler auf seiner Facebook-Seite: "Was für ne geile Aktion!!! (...) Das Lied ist fertig. Der Schriftzug strahlt."

Und auch für die Betreiber der "Schiller Passage", die sich wohl schon Sorgen machen, wie sie den Schriftzug wieder von der Fassade herunterbekommen, hat Hudy eine gute Nachricht: Alle Buchstaben an der Fassade sind mit Magneten befestigt worden.