Sonntag, 2. Juni 2013
Nach Dauerregen und steigendem Saale-Pegel: Stadtwerke Energie Jena sind im Dauereinsatz gegen Versorgungsausfälle!
(lsn / mdr / stadtwerke) - Die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie sieht die Region auf dem Weg zu einem Jahrhunderthochwasser. Ein Sprecher sagte gestern Nachmittag zum MDR, seit Beginn der Hochwasserstatistik vor 150 Jahren seien zu dieser Jahreszeit noch nie solche Wassermengen verzeichnet worden. Wenn die Pegel weiter steigen, drohten in Jena etwa Verhältnisse wie im Frühjahr 1994 mit großen Überflutungen.
Der ergiebige Dauerregen und ein beängstigender Saale-Pegelstand hatten bereits in den beiden vergangenen Nächten etliche Mitarbeiter der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck zum Dauereinsatz gezwungen. Um Versorgungsausfällen vorzubeugen, sind auch heute Spezialisten aus den Bereichen Abwasser, Wasser, Strom, Erdgas und Wärme in Jena und der Region an den Anlagen vor Ort, um wichtige Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen
Im Abwasserbereich wurden bereits gestern alle wichtigen Kläranlagen und Pumpwerke in Jena und der Region entsprechend den betrieblichen Hochwasserplänen gesichert. Vor allem die Klärwerke des Zweckverbandes JenaWasser liegen zwangsläufig fast immer an der tiefsten Stelle der Kanalnetze und werden ab Ende der zweiten Hochwasserwarnstufe regelmäßig "zur Insel". "Diese Situation trat bei der Zentralen Kläranlage Jena schom am Freitag Nachmittag ein. Durch umfangreiche Sicherungsmaßnahmen sind die Kollegen auf der Kläranlage jedoch gut vorbereitet, ernsthafte Probleme in der Abwasserentsorgung sind nicht zu erwarten", erklärte Abwasser-Chef Werner Waschina.
In einigen Landkreisen kam es im Tagesverlauf zum Stromausfall, der auch einige Pumpwerke betraf. Um einen dadurch verursachten Rückstau von Abwasser entgegen zu wirken, haben die Stadtwerke Energie behelfsweise Notstromaggregate im Einsatz. Werner Waschina: "Leider lässt die Wetterlage in den nächsten zwei Tagen eher noch ein Ansteigen der Pegel erwarten. Wir hoffen deshalb auf ein gutes Hochwassermanagement beim Betrieb der Talsperren."
Die Kanalnetze sind nach Werner Waschinas Aussage momentan an der Grenze ihrer Belastbarkeit. In ungünstigen Lagen kann es dadurch zum Überstau von Regenwasser kommen. Selbst in den Kanälen, die eigentlich nur Schmutzwasser aufnehmen, kann durch überlaufende Straßeneinläufe ein Rückstau auftreten. "Unsere Abwasserkollegen sind im Dauereinsatz, um insbesondere die Kläranlagen zu schützen und unternehmen alles, um die Auswirkungen auf Grundstücke und Straßen so gering wie möglich zu halten. Wir bitten aber um Verständnis, dass wir leider nicht überall gleichzeitig sein können."
Die Trinkwasserversorgung ist nach Aussage der Stadtwerke Energie wohl in allen Versorgungsgebieten des Zweckverbandes JenaWasser sichergestellt. Es seien ausreichend Reserven in den Hochbehältern vorhanden, um eine zeitweise geringere Rohwasserförderung zu überbrücken, hieß es; Einschränkungen in der Qualität seien zu keinem Zeitpunkt zu befürchten. Alle Brunnen sind mit Überflutungssonden und automatischer Abschaltung ausgestattet, so dass auch an hochwassergefährdeten Standorten kein Fremdwasser zu Verunreinigungen führen kann, teilten die Stadtwerke mit.
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