Montag, 23. Dezember 2013

"Vorweihnachtliche Bescherung": Science City Jena gewinnt Basketball-Thüringenderby in Gotha knapp mit 103:101


(lsn / baskets jena) - Mit einem knappen, am Ende nicht unverdienten 103:101-Erfolg kehrte Science City Jena aus Gotha zurück. Ostthüringen schlug Westthüringen in einer mitreißenden Begegnung nach 40 nervenzehrenden Minuten, in deren Verlauf sich die beiden einzigen Thüringer Vereine eine dramatische Schlacht geliefert hatten.

"Gotha ist eine gute Mannschaft mit einem guten Coach", wusste Jenas Trainer Björn Harmsen nach dem Duell zu berichten. "Ich hatte bereits vorab mit einem engen Ergebnis gerechnet, nicht zuletzt weil Derbies eben auch immer ihre eigenen Gesetze haben. Das Spiel hätte heute auch in die andere Richtung ausschlagen können", so Harmsen. Angesprochen auf das bereits am 05. Januar 2014 in der Jenaer Sparkassen-Arena stattfindende Rückspiel entgegnete Jenas Coach: "Jetzt wollen wir erst einmal nach unserer sehr guten Hinrunde die Weihnachtsfeiertage genießen. Für die Vorbereitung auf das Derby im Januar bleibt noch genügend Zeit".

Obwohl Gotha trotz der bereits im Vorfeld durchgesickerten personelle Probleme eine sehr ansprechende Partie ablieferte, blieb der Mannschaft an diesem Abend gegen Jena wie schon in der Vorsaison trotzdem nur der Titel des "zweiten Siegers". Während Jan Lipke sich am vergangenen Wochenende eine Ruptur der Patellasehne zuzog, David Watson im Training einen Kreuzbandriss erlitt, wird sich Gary Johnson sich aufgrund einer Geschwulst am Magen einer Operation unterziehen müssen. Trotz dieser Ausfälle kamen die Gastgeber vor einem mit 1742 restlos ausverkauften Zelt besser in die Gänge. Schnell auf 14:6 (3.) enteilt, konterte Science City im Stile einer Spitzenmannschaft, glich beim 14:14 (5.) durch einen Sim-Dreier aus, um beim folgenden Distanzwurf des US-Amerikaners in Jenaer Diensten zum 16:17 erstmalig in Führung zu gehen. Fortan entwickelte sich ein Schlagabtausch auf Augenhöhe der bis zur Schlusssirene anhalten sollte.

Als Jenas Korbjäger mit einem hauchdünnen 30:28-Vorsprung ins zweite Viertel starteten, waren es in den folgenden zehn Minuten die Gastgeber, die dem Duell bis zur Halbzeitpause ihren Stempel aufdrücken konnten, sich mit einer 56:52-Führung in die Kabinen verabschiedeten. Eine durchgängig gefährliche Phase hatte Science City im dritten Spielabschnitt zu überstehen. Anfänglich durch Gothas Dmitrj Kreis mit 60:52 (22.) in Front liegend, warfen Garrett Sim und Zo Hudson Science City Jena wieder in Schlagdistanz. Auch Gothas Versuch kurz vor der finalen Viertelpause zu enteilen konnte aus Jenaer Optik erfolgreich abgewehrt werden.

Nachdem die Hausherren durch Marcel Heberlein in der 28.Minute mit 75:68 in Führung gegangen waren, sorgten Kevin Schaffartzik und Billy Rush beim 75:72 wieder für entspanntere Gesichter unter den gut 200 Jenaer Fans. Der im Abschlussviertel ablaufende Hitchcock-Thriller nahm nach einer Gothaer 82:74-Führung (32.) deutlich an Fahrt zu. Billy Rush und Dorenzo Hudson sorgten mit einem 7-Punkte-Lauf zum 82:81-Anschluss für Licht am Ende des Jenaer Tunnels, bevor das Derby auf Richtung Ziellinie einbog. Abwechselnd punktend bewegten sich beide verbissen um den Sieg kämpfenden Thüringer Teams nun in die entscheidende Phase.

Als Alasdair Fraser einen Fehlpass spielte, Dennis Tinnon das Leder abfangen konnte um Lars Wendt zu bedienen, war das Spiel beim 98:96 (38.) in die Jenaer Richtung gedreht. Der Dreier des gebürtigen Kielers 78 Sekunden vor dem Ende brachte Science City erstmalig seit der 18.Minute (Rush, 52:48) wieder in Front. Dennoch gab es aus Sicht der Saalestädter kein Durchatmen und noch einige kritischen Momente zu überstehen. In dieser Phase übernahm einmal mehr Garrett Sim das Heft des Handels, wurde von Gotha an die Freiwurflinie geschickt um die Spieluhr zu stoppen und an der Freiwurflinie Punkte zu verschenken. Der Topscorer der ProA wackelte nach einer Schulterverletzung in Folge eines Fouls aber nur kurz um in den Schlusssekunden drei von vier Würfen nervenstark zu verwandeln. So blieben die kurz davor kassierten Körbe durch Travis Warech zum 101:99 und Leo Niebuhr beim 102:101 für Science City ohne Folgen. Nachdem Gothas letzter Wurf durch von Travis Warech wenige Sekunden vor dem Ende zum möglichen Ausgleich das Ziel nicht fand kannte der Jubel im Jenaer Fanblock kein Halten mehr.

"Wir haben heute über den Kampf gewonnen. Ich weiß nicht, ob wir insgesamt gut getroffen haben, aber ich persönlich habe fürchterlich von draußen geworfen und so ging es nur über harte Arbeit. Die eckligen Spiele musst du auch gewinnen", sprudele es nach dem Sieg aus Kevin Schaffartzik heraus. Der selbst vor zwei Jahren im Trikot der Gothaer aktive Jenaer traf nur einen seiner neun Dreier, überzeugte dafür jedoch defensiv. Während sich die Jenaer Akteure in die wohlverdiente Weihnachtspause verabschiedeten, mit Sim und Hudson zwei US-Amerikaner bis zum 28.12.2013 einen Kurz-Trip in die Heimat unternehmen, wird die erste Trainingseinheit von Science City Jena kurz vor dem Jahreswechsel das Parkett der Sparkassen-Arena einweihen.

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