Sonntag, 1. Dezember 2013

"Wieder kein Dreier!": Wenigstens hat die Zimmermann-Elf ihr Heimspiel nicht verloren - 2:2 gegen Rathenow war trotzdem eine Enttäuschung


(lsn / fcc) - Ruhig waren die Fans des FC Carl Zeiss Jena beim Abmarsch nach dem gestrigen Heimspiel. Was sicher auch an dem späten Schock lag, dass der FCC in der Schlussminute einer nervenaufreibenden Partie gegen den FSV Optik Rathenow den sicher geglaubten Sieg aus der Hand geben musste.

Nach 20 Minuten besaß Andis Shala gleich die doppelte Chance zur Führung: Zunächst setzte sich Marcel Schlosser auf links schön durch, flankte nach innen, wo Shalas Schuss aus der Drehung vom Rathenower Verteidiger geblockt werden kann. Keine Zeigerumdrehung später wird Maxim Banaskiewicz über die rechte Seite gut freigespielt, vernascht einen Gegenspieler und legt dann an die Kante des Fünfmeterraums zurück. Andis Shala nimmt die Kugel aus halbrechter Position direkt – doch sein Schuss bleibt hängen. Wiederum keine 60 Sekunden später hatte Marius Grösch die bis dato beste Tormöglichkeit: Nach einer Schlosserecke an den zweiten Pfosten ist der Jenaer Innenverteidiger per Kopf zur Stelle und befördert das Spielgerät mit hohem Tempo in Richtung Optik-Tor. Marcel Subke reist reflexartig die Arme hoch und kann den Ball noch raus fausten. Starke Tat des Rathenower Schlussmanns (21.)!

Die mehr als überfällige Führung der Hausherren konnte Andis Shala auch in der 33. Minute nicht herstellen, als er nach einer Flanke von Krstic den Ball per Kopf aus rund 6 Metern nicht mehr entscheidend drücken kann. Rathenow kam 3 Minuten vor der Pause eher zufällig zur nächsten Möglichkeit, die gleichzeitig eine kleine Schlussoffensive in der 1. Hälfte einleiten sollte. Justin Gerlach verschätzte sich bei einem langen Ball der Gäste, der somit dem hinter Gerlach stehenden Cankaya quasi auf die Füße fällt. Mehr als ein Schüsschen, mit dem Tino Berbig keinerlei Probleme hatte, entwickelte sich allerdings nicht (42.). Den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf stellen sollte im Anschluss Rathenows Mannschaftskapitän Mario Delvalle Silva. Zunächst konnte Tino Berbig einen Schuss von Benjamin Wilcke noch stark zur Ecke klären. Im Anschluss an die dritte Ecke des FSV Optik durch Regulski sieht Berbig zunächst nicht glücklich aus und auch ein Jenaer Spieler auf der Torlinie kann den Torabschluss von Delvalle nicht mehr aufhalten. 0:1 – wenige Sekunden später pfiff Schiedsrichter Pawlowski zur Pause.

Bis zur 63. Minute sollt es dauern, bis der FC Carl Zeiss  Im Anschluss an die achte Ecke zum längst überfälligen Ausgleich kam: Schlossers Eckball konnte Subke zunächst auf die linke Angriffsseite der Jenaer klären. Yves Brinkmann erläuft den Ball und schlägt ihn überlegt an den zweiten Pfosten. Schlosser, inzwischen nach innen geeilt, legt per Kopf quer - Maxim Banaskiewicz hat aus Nahdistanz keine Schwierigkeiten, den Ball im Tor unterzubringen. Als sich viele schon gedanklich mit einem Unentschieden abfanden, setzte sich Brinkmann auf der rechten Seite nochmals stark gegen einen Gegenspieler durch, legt den Ball an diesem vorbei und flankt nach innen. Es war wieder Maxim Banaskiewicz der am schnellsten reagierte und die Kugel aus Nahdistanz ins Tor drosch (86.).

Ein völlig unnötiges Foul von Gramoz Kurtaj bereitete anschließend aber den Weg zum unheilvollen Ende der Partie aus Jenaer Sicht: Ein langer Freistoß Rathenows ist gefühlte 30 Sekunden in der Luft. Die Jenaer Verteidigung ist nicht im Bilde und auch Tino Berbig kann gegen den platzierten Kopfball von Uslucan nichts ausrichten und es stand  2:2 (90.). Dass Rathenows Innenverteidiger Damir Coric dann nach Spielende nach einer Tätlichkeit gegen Marcel Schlosser noch die rote Karte sah, ging in der Enttäuschung über das Unentschieden fast unter.

Trainer Andreas Zimmermann: "Es ist ein hartes Brett. Ich musste mich in der Kabine erst einmal schütteln. Rathenow war der erwartet starke Gegner. Wir haben in der 1. Halbzeit Fußball gespielt, uns Chancen en masse herausgearbeitet und verpassen es, frühzeitig das erste Tor zu machen. Wie gegen Union macht Rathenow aus einer Standard das Tor. Wir haben auch in der 2. Halbzeit weiter Fußball gespielt und zwei schöne Tore gemacht. Zum Schluss fehlt uns ein Hauch Cleverness. Das Foul darf nicht passieren, der Ball ist gefühlte 30 Sekunden in der Luft. Die Jungs sind enttäuscht. Wir müssen uns schütteln. Morgen werden wir Union die Daumen drücken. Wir werden das Fußballspielen nicht einstellen. Es tut mir für die Fans leid, aber so ist Fußball. Heute waren leider wir die Leidtragenden. Weiter geht’s!"

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