Beide Plakate wurden innerhalb einer Woche komplett zerstört, obwohl sie aus extrem reißfestem Planenmaterial gefertigt waren; im Falle von Andreas Wiese waren es sogar zwei Plakate, die gegeneinander aufgezogen worden waren. "So etwas kann man nicht einfach mit einem gezielten Fußtritt zerstören", ist sich die Polizei sicher, die von einem Schaden in vierstelliger Eurohöhe ausgeht.
Und tatsächlich finden sich am Großplakat an der "Stadtrodaer Straße" Zeichen, nach denen der oder die Täter hier mehrfach und mit erheblicher Gewalt zu Werke gegangen sind. "Es finden sich an dem Plakat Spuren, die darauf hindeuten, dass mit einem extrem scharfen Gegenstand einige Male vergeblich versucht wurde, die Plakatplane zu durchtrennen. Dann ist dies aber doch gelungen und anschließend wurde versucht das Plakat mit Körperkräften zu durchtrennen, was aber offensichtlich mißlang, so dass der Rest des Plakates nochmals mit dem Messer aufgeschlitzt wurde", so ein Kriminalexperte.
Was die Sache aus Sicht der FDP verschlimmert: Erst nachdem das eine der beiden Plakate zerschnitten worden war, machten sich die unbekannten Rowdys auch über das andere Plakat her. "Das ist Vandalismus und ein Angriff auf die Liberalen in Jena", sagte die FDP nun und erstattete Strafanzeige gegen Unbekannt. Dass diese Tat nicht in wenigen Sekunden über die Bühne gegangen sein muss, sei nach den gefundenen Spuren klar. Deshalb setze man darauf, dass sich Zeugen der Zerstörungen bei der Polizeiinspektion Jena melden, liegen die Tatort doch in stark frequentierten Bereichen der Stadt - der letztere genau zwischen der Straßenbahntrasse und dem Fußgängerüberweg der "Stadtrodaer Straße" zur Arbeitsagentur.
Dorian Wiebrecht, der die Plakate für die Jenaer FDP mitgestaltet hat, ist sich ebenfalls sicher: "Das Ganze sieht auf jeden Fall nach verabredeten und nicht spontanen Aktionen aus. Wer genau die FDP-Standorte auswählt und dann mit vorbereitetem Werkzeug gezielt zerstört, der hat dafür einen Plan." An den Motiven kann es nicht gelegen haben, so Wiebrecht, denn die seinen "weder provozierend noch polarisierend" gewesen (siehe Foto).
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