Dass Freude und Leid im Sport oft eng beieinander liegen, das wusste man schon vorher - dass dies in Jena an diesem Tag der Fall sein würde, dass war aber so nicht zu erwarten. Dass Fussballerin Sylvia Arnold nach einem überlegenen 5:1 gegen die Mannschaft von Südkorea ins Finale der Fussball-Weltmeisterschaft der U21-Frauen einziehen würde, das hatte man sich insgeheim schon erhofft; dass aber Katja Demut, die Jenaer Hoffnung bei der Leichtathletik-EM, früh am Abend mit hängendem Kopf das Stadion in Barcelona verlassen würde, hatten die wenigsten erwartet.
Zu souverän hatte sich die Dreispringerin vom TuS Jena für Spanien empfohlen, hatte sich schon sicher im Finale gefühlt und insgeheim mit Edelmetall geliebäugelt. Doch schon nach dem Vorkampf war alles vorbei. In ihrem Kopf herrsche nur noch "Chaos" sagte sie den Fernsehreportern. Drei Fehlversuche für die Deutsche Meisterin im Dreisprung standen da zu Buche und alle die mitfieberten fühlten sich fatal an die Leichtathletik-WM vor einem Jahr in Berlin erinnert. Dort passierte ihr ein ähnliches Missgeschick, als sie im Vorkampf mit zwei ungültigen und einem, für Demuts Verhältnisse indiskutablen, Satz über 11,38 Meter, den Endkampf verpasste.
"Ich fühle mich beschissen und bin einfach nur tief enttäuscht", war ihr Schlusskommentar zu Barcelona 2010 und das sagt eigentlich alles, hätte doch ihre Saisonbestleistung von 14,31 Metern locker für einen Platz im EM-Finale gereicht. National nahezu konkurrenzlos ist sie leider international den Nachweis ihrer Qualitäten schuldig geblieben. Doch natürlich wünschen ihr alle Jenenserinnen und Jenenser für die weiteren internationalen Aufgaben viel Glück.
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