Manch einer war verwundert, als im Herbst bekannt wurde, dass der städtische Eigenbetrieb "JenaKultur" ab Januar 'seine' Jenaer Veranstaltungshinweise, nach mehr als einem Jahrzehnt der Zusammenarbeit mit der "Satzstudio Sommer GmbH" als Jena-Drackendorf, nicht mehr im gemeinsamen Magazin "Veranstaltungen Jena + Saaleland" herausgeben will, sondern ein eigenes Magazin plant und (auch dank der neu vom Stadtrat beschlossenen Jenaer 'Bettensteuer') über Steuergelder finanzieren will.
Man dachte schon, dass damit das beliebte Magazin Historie werden würde, doch weit gefehlt. Nach der unfreiwilligen Trennung der beiden Parteien des Joint-Venture-Projektes (dass "JenaKultur" seine Herausgeberschaft beendete, lag an einer Neuausschreibung) erscheint das Veranstaltungs-Magazin ab dem gerade erschienen Januar-Heft wieder unter alleiniger Herausgeberschaft des Satzstudios von Detlev Sommer (Foto links), der vor 18 Jahren den direkten Vorgänger des bisherigen Heftes ohne die Beteiligung der Stadt Jena aus der Taufe gehoben hatte.Dem Lichtstadt.Netz erklärte Verleger Detlev Sommer nun, was sich ändern wird:
1.) Die Publikation trägt wieder den ursprünglichen, umgangssprachlichen Namen: "TIPS - Das MAGAZIN Jena + Saaleland". Die Gestaltung als Magazin wird, so der Verlag ,"frischer und lebendiger" sein, die redaktionellen Beiträge sollen sich verstärkt auch an die jüngere Generation richten und das Web 2.0-Medium Video wird voll integriert sein. Leser finden alle kulturellen Veranstaltungen somit in bewährter Form tageweise geordnet. Besondere Ausstellungen, Konzerte oder Theateraufführungen werden von Redakteurin Ines Schwanse auch weiterhin in größerer Form angekündigt.2.) Die Online-Vernetzung wird zukünftig weiter ausgebaut und die Jahresauflage des Heftes soll 120.000 Exemplare überschreiten. Traditionell publiziert der Verlag auch weiterhin monatlich und lückenlos und die Titelmotive stehen zur Belegung wieder allen Veranstaltern offen. Auch Agentur & Verlag "Satzstudio Sommer GmbH" stehen somit allen Veranstaltern mit ihrer unabhängigen Redaktion zur Verfügung.
Soviel Unanhängigkeit und Qualität hat natürlich ihren Preis, jedoch nicht für die vielen Leser, denn des Heft bleibt nach wie vor kostenlos und ist an allen bekannten Orten weiterhin zu erhalten, so zum Beipiel ab sofort die Januar-Ausgabe 2011. Die Stadt Jena und "JenaKultur" geben übrigens von nun an ein zweimonatiges Druckerzeugnis heraus, weshalb Detlev Sommer dem Konkurrenzprodukt gelassen gegenübersteht, wie er der OTZ sagte. "Wir können bei Programmänderungen, wie sie bei vielen kleinen Veranstaltern sehr oft vorkommen, wesentlich flexibler reagieren und wir haben das am Markt eingeführte Produkt", so Sommer in der OTZ und betont dabei nochmals, dass er sein Veranstaltungsheft ausschließlich über Werbung finanziere.
Das Magazin "TIPS - Jena + Saaleland" kann man übrigens HIER online lesen.
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