Der Erfurter Kolumnist André Kudernatsch ("Sie wissen gar nicht, wie oft mich Briefe erreichen, auf deren Briefumschlag mein Name falsch geschrieben wurde. Es gibt da die kurriosesten Varianten.") war gestern Abend zu Gast in der Kurz&Kleinkunstbühne in Jena. Am Piano begleitete ihn Andreas Groß bei der Lesung seiner Texte ("Vorsicht. Das was ich mache ist eine Lesung - kein Kabarett. Ich muss das in Erfurt immer dazusagen. 'Eine Lesung mit Musik' sage ich dann. Und oft auch noch dazu: 'Ich mache nicht die Musik"), die Kudernatsch seit 2004 in verschiedenen Thüringer Magazinen veröffentlichte.
Im letzten Jahr erschien Kudernatschs erfolgreiches Buch "Das Beste an Erfurt ist die Autobahn nach Jena", das mit reichlich Thüringer Klischees angereichert wurde und 50 Kolumnen enthält. Aus ihm und seinen anderen Büchern "Wurstgedichte" und "Suffis Welt" las er seinen Gästen vor und bot so Alltägliches mit einem Blick ins Detail, aber nie einen erhobenen Zeigefinger. "Thüringen ist keins von den schwierigen Bundesländern, eher eins von den sehr glücklichen. Denn der Freistaat hat so viel: Rudolstadt hat den Blues, Apolda hat den Dobermann, Nordhausen hat Schwein und Erfurt hat das große Nichts. In Jena dampft der Hans, in Weimar schillert die Locke, und auf dem Rennsteig kann man sogar langsam laufen. Aus Thüringen kommen Herbert Roth und Bernd das Brot, Kampfgänse, Puffbohnen...und manchmal sogar Verbrennungsöfen."
Ob solcher Textpassagen feierte ihn das Publikum in der Kurz&Kleinkunstbühne und spendete auch Andreas Groß am Flügel reichlich Applaus für dessen Jazzeinlagen. Die Lesung wurde von Steffen Müller fürs Radio mitgeschnitten und wird demnächst in seiner Sendung sowie in der Pause der nächsten Stadratssitzung bei RADIO JENA zu hören sein.
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