

Das könnte sich zukünftig grundlegend ändern, denn in Jena wird daran eifrig geforscht. Die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) sind nämlich auf die Idee gekommen, wie man einen ultrakompakten und zugleich lichtstarken Array-Projektor bauen könnte und haben einen Prototypen entwickelt. Da sie damit die ersten auf diesem Gebiet waren, haben sie sich den gleich auch patentieren lassen und stellten ihn nun der Öffentlichkeit vor: einen Projektor von nur wenigen Millimetern Stärke, der durch viele (in der Fläche angeordnete) Mikro-Projektoren ein ebenso scharfes wie helles Bild erzeugt.

Die Jenaer "Lichtkachel", wie der Prototyp von IOF-Doktorand Sieler benannt wurde (siehe Foto unten), ist nur 2,2 Zentimeter dünn und hat die Größe einer Untertasse, schafft trotzdem satte 1300 Lumen und kommt damit selbst gegen starkes Sonnenlicht an. Er enthält sechszig LEDs mit jeweils etwa hundert Projektoren, die der Struktur eines facettierten Insektenauges ähneln, da sie regelmäßig nebeneinander angeordnet sind.
Mit einem weiteren, noch kleineren Prototyp, dem "Lichtstrahler", der noch vier mal dünner als die "Lichtkachel" ist, lassen sich immer noch Diashows, Videoclips oder Vortragspräsentationen an jede beliebige Wand projizieren. Beim "Lichtstrahler" ersetzt ein digitales Mikrodisplay das bisher statische Dia innerhalb der Mikrooptik. Mit einer Lichtstärke von knapp zehn Lumen leuchtet dieser Projektor zwar etwa genauso hell wie existierende Mini-Beamer für Bewegtbilder, allerdings ermöglicht die neuartige Array-Technologie in Zukunft noch wesentlich hellere Beamer gleicher Dicke, wie Marcel Sieler der OTZ verriet. "Konventionelle LED-Projektoren müssen in allen drei Dimensionen zulegen, unsere Beamer wachsen nur in der Fläche", betonte Sieler dort. Die LED-Projektoren würden also eines Tages sogar in ein schmales Handy passen und wären zehn Mal so hell wie die kleinen Apparate, die es heute gibt.
Das internationale Interesse von Seiten der Industrie an der Jenaer Innovation sei sehr groß, sagte Sieler in der OTZ. Jetzt sei es notwendig, entsprechende Firmen auch von der Produktion zu überzeugen. Eine Chance dazu, die sich die Fraunhofer-Forscher mit ihren Prototypen "Made in Jena" nicht entgehen lassen werden, bietet in der nächsten Woche die "nano tech"-Messe in Tokyo.

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