Knapp an einer Katastrophe vorbei kamen am Wochenende die Menschen in Jena. Am Sandsteinfelsenhang unterhalb der "Villa Rosenthal", direkt am Fußweg der "Kahlaischen Straße", gab es einen gewaltigem Felsbruch, ohne dass hierbei irgend ein Mensch verletzt wurde. Dies war vor allem dem vor Jahren wegen solcher Eventualitäten angebrachten Sicherheitsnetz aus 12 Millimeter dickem verzinkten Stahl zu verdanken, das die abgespaltene Felsnase bis gestern festhielt.
"Wir haben den Felsen kontrolliert auf die Straße abrutschen lassen", erklärte Helmut Reimann von der Außenstelle Könitz der Firma Bergsicherung Ilfeld (BSI) bei Nordhausen gegenüber der Ostthüringer Zeitung. Wichtig sei, so Reiman weiter, dass das Netz, das wegen der Gefahr des Steinschlags an dieser Stelle angebracht worden war, bestens gehalten hat. Wie Torsten Feldbauer von der Wohnungsbaugesellschaft JenaWohnen (als Eigentümer von Grundstück, Felswand und "Villa Rosenthal") sagte, sind inzwischen 70 bis 80 Tonnen Geröll abtransportiert worden.
Auf dem Foto links ist die Sandsteinwand in der "Kahlaischen Straße" zu sehen, so wie sie vor dem Felsabgang aussah. Direkt an der Felswand befindet sicn der Fußweg; über ihr ist die "Villa Rosenthal". Auf dem Foto ganz unten ist das nun entstandene Loch zu sehen, das mit Beton verschlossen werden soll. Außen herum ist der rot-weiße, abgebrochene Fels zu sehen, umgeben vom Bewuchs der unveränderten Felswand. Direkt hinter dem Loch befindet sich der Gewölbekeller der "Villa Rosenthal".
Über Bauarbeiten als mögliche Ursache für den Steinschlag, sei nichts bekannt, ergänzte BSI-Niederlassungsleiter Helmut Reimann und vermutet den Winter als Ursache des Absturzes. Tauwasser und Frost sprengen auf Dauer selbst solche Felsnasen, so Reimann gegenüber der OTZ.
Noch bis mindestens 17 Uhr heute bleibt die "Kahlaische Straße" zwischen dem "Sandweg" und der ehemaligen Brauerei wegen Aufräumungsarbeiten voll gesperrt. Am späten Nachmittag erst sollen dann die JeNah-Straßenbahnen und die Kfz die "Kahlaische Straße" wieder fahren können, während dem Fußgänger und Radfahrer erst wieder ab übermorgen, Donnerstag, den 3. März 2011, den lädierten Fußweg benutzen dürfen. Der Grund ist, dass das stählerne Sicherheitsnetz über die Felswand neu gespannt werden muss. Torsten Reimanns Männer haben hierfür mehrere drei Meter tiefe Löcher in die Kante des Hanges zu bohren. Diese nehmen die Ösenanker auf, damit das bestehende Stahlnetz eine Erweiterung um mindestens sechs Meter in südliche Richtung erhält.
Wie der Jenaer Nahverkehr bekannt gab, verkehren die Straßenbahnen der Linien 2 und 3 während der Vollsperrung zwischen dem Stadtzentrum und Winzerla über die Oberaue. Im Bereich der "Kahlaischen Straße" sollen darüber hinaus alle Haltestellen mit Großraumtaxen angefahren werden, ein Zustieg im Stadtzentrum ist in Höhe der Straßenbahn-Haltestelle Löbdergraben möglich, in Winzerla in Höhe der Endhaltestelle, so JeNah-Sprecherin Alice Große in der OTZ.
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