Professor Dr. Johannes Jänike hat sich gestern im Goldenen Buch der Stadt Jena mit seiner Unterschrift verewigt. Die Stadt nahm den 90. Geburtstag Professor Jänickes am 27. Mai zum Anlass für diese besonder Ehrung.
Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter war in die Wohnung des Jubilars gefahren, um dem betagten Herrn den Weg ins Rathaus zu ersparen. „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir einen Menschen wie Sie in unserer Stadt haben“, sagte der OB zu Prof. Jänicke, der Beispielhaftes geleistet hat als Fachmann für den Computereinsatz im Bauwesen. Jänike galt in der DDR als der Experte auf diesem Gebiet, speziell für CAD-Techniken und für Festigkeitsberechnungen „Von ihm stammen Verfahren, die den westlichen Methoden gegenüber konkurrenzfähig, ja zum Teil überlegen waren“, sagte Albrecht Schröter.
Johannes Jänike war nach dem Abitur zum Militäreinsatz im Zweiten Weltkrieg. Nach englischer Kriegsgefangenschaft kam er nach Jena. Er bekam zunächst keine Arbeit, wurde als Bergarbeiter unter Tage bei der Wismut verpflichtet – drei Jahre, die Johannes Jänike später als die schwersten seines Lebens bezeichnete. 1953 fand er Arbeit in einem Jenaer Planungs- und Ingenieurbüro. Dort erkannte man sehr bald seine Fähigkeiten, er wurde zum Studium nach Weimar zugelassen. Schon während des Studiums nutzte Jänike die elektronischen Rechenautomaten für das Bauwesen.
Bei allem Fachwissen, die große Karriere blieb Johannes Jänike versagt in den Jahren der DDR. Denn er hat sich nie arrangiert mit der Politik, durfte deshalb nie Hochschullehrer werden, obwohl viele Fachbeiträge aus seiner Feder stammen sowie Doktoranden und Diplomanden von ihm betreut worden sind.
„Ich freue mich, dass ich Ihnen jetzt die Ehrung der Stadt Jena antragen darf“, sagte der Oberbürgermeister. Und Johannes Jänike nahm die Ehrung dankbar an obwohl er bemerkte, dass so ein Hervorheben nicht seine Sache sei.
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