(lsn) - Schockierender Fund in einem Wald bei der Ortschaft Dammne nahe Holdorf in Niedersachsen (siehe Planauszug unten): Dort wurden am gestrigen Abend die Leichen von drei jungen Frauen im Alter von 16, 18 und 19 Jahren entdeckt, die sich offensichtlich in einem Zelt freiwillig das Leben genommen haben. Eine der drei jungen Frauen stammt aus Jena, wie die Polizei auf einer Pressekonferenz mitteilte.
Neben der 19-Jährigen starb auch eine 18 Jahre alte Frau aus Immenstadt (Bayern) und ein 16-jähriges Mädchen aus dem Emsland in Niedersachsen. Offensichtlich sei die Jenaerin psychisch krank gewesen und soll und zuletzt in einem betreuten Wohnheim der Jenaer Aktion "Wandlungswelten" (bekannt u. a. durch die jährliche Versteigerung "unbezahlbarer Gelegenheiten"); dort war sie am Wochenende als vermisst gemeldet worden.
Anhand ihres Handys hatte die Polizei feststellen können, dass die Frau aus Jena sich im Emsland aufhält, worauf die dortige Polizei eingeschaltet worden sei. Eine großflächige Suchaktion, bei der auch ein Hubschrauber eingesetzt worden ist, sei zunächst erfolglos geblieben. Am Montagabend gegen 19 Uhr machte die Polizei dann allerdings den grausigen Fund. In einem abgelegenen Waldstück, das früher von der Bundeswehr genutzt wordensein soll, entdeckten die Beamten ein Zelt und darin die drei Toten.
Im Zelt fanden die Polizisten auch drei Einweggrills und abgebrannte Grillkohle; das Zelt war zusätzlich mit einer Plane abgedeckt, mit Isolierband fixiert. Deshalb gehe man davon aus, dass die drei Frauen erstickt seien. "Die bisherigen Erkenntnisse lassen auf einen gemeinsamen Suizid durch eine Rauchgasintoxikation schließen", sagte ein Polizeisprecher in einer Pressekonferenz; die genaue Todesursache soll eine Obduktion am Mittwoch klären.
Vor dem Zelt seien, so die Polizei, zwei Abschiedsbriefe entdeckt worden. Ein dritter war bereits am Wochenende von einer Betreuerin des Jenaer Wohnheims gefunden worden. Diese hatte daraufhin die Polizei alarmiert. Unklar ist, woher sich die drei jungen Frauen kannten und ob sie sich möglicherweise im Internet verabredet hatten. Die Handys und die Computer der drei Verstorbenen wurden inzwischen von der Polizei beschlagnahmt. "Wir haben", so eine Polizei-Ermittlerin, "in allen Fällen die Eltenpaare informiert. Sie waren nicht völlig überrascht. Alle drei nicht."
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