(lsn) - Nachdem lange unklar war, welchen der angemeldeten Plätze die NPD für ihre gestrige “Rock für Deutschland”-Veranstaltung in Gera nutzen würde, begannen am Samstag Vormittag die Aufbauarbeiten für das unstritteneNeonazi-Festival. Damit war auch klar, dass da Geraer Verwaltungsgericht für “Rock für Deutschland” darf aufbauen entschieden hatte, obwohl das “Bündnis gegen Rechts” Erstanmelder war und bereits vor Wochen eine zeitgleiche Veranstaltung angemeldet hatte.
Die Veranstaltung “Rock für Deutschland” fand dieses Jahr zum neunten Mal in Gera statt und lockt Jahr für Jahr Neonazis aus ganz Europa in die Stadt. Im vorletzten Jahr erreichte das neo-faschistische Festival den traurigen Besucherrekord von 4 000 Teilnehmer. Für dieses Jahr wurden nach offiziellen Angaben etwa 1 800 Neo-Nazis erwartet, darunter auch der sächsische NPD-Vorsitzende Holger Apfel und der ehemalige DVU-Vorsitzende Ingmar Knop. Gekommen waren dann aber wohl nur rund 600 Teilnehmer.
Nach Angaben der Polizei gab es keinerlei besondere Vorkommnisse. Lediglich am Vormittag kam es zu kleineren Rangeleien an der Heinrichsbrücke, bei der ein Polizist leicht verletzt wurde.
Mehr als 1 000 Menschen protestierten in der Nähe des Veranstaltungsgeländes friedlich gegen den Rechtsextremismus mit Kundgebungen und einem ökumenischen Friedensgebet. Thüringens Sozialministerin Heike Taubert, die mit unter den Demonstranten war, sagte, da die NPD-Kundgebung nicht hätte verboten werden können, sei es umso wichtiger, dass Demokraten dagegen auf die Straße gingen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen