(rana//lsn) - “Da Heim“ vereint eine Gruppe Dresdner und Berliner Künstler in den Räumen des Kunsthofs Jena. Amorphe Skulpturen, Ölmalerei, Fotokunst und raumgreifend installative Arbeiten machen die Galerie zu einem Ort der Zusammenkunft und einem Heim von Kuriositäten.
Der Kunsthof in der Ballhausgasse 3 (direkt neben dem Hotel "Schwarzer Bär") bietet stets den Arbeiten unterschiedlichster Künstler eine temporäre Heimat und wird gleichsam zu einem Raum der ewigen Erneuerung. Ebenso verhält es sich mit den so unterschiedlichen Werken der Künstler, die nunmehr in ganz Deutschland tätig sind und hier zusammenkommen: Sie zeigen Altbekanntes verfremdet und neu gestaltet. Motive und Bilder, die im Alltag vertraut sind und durchaus Geborgenheit vermitteln.
Die Künstler Marie Aly (Foto rechts), Naomi Bick, Stefan Eichhorn, Gudrun Falk, Christian Henkel, Nastasja Keller, Stefan Leyh, Marco Miersch und René Trinks sind allesamt Absolventen der HfBK Dresden. Rene Trinks Installation „…, obendrein ist es kurz.“ von 2011 spielt mit der Vertrautheit der zusammengestellten Objekte und deren Verfremdung durch die Wahl des Materials. Ein Wandregal aus Holz, ein Modellauto aus Gips, eine Vase aus Polyester. Auf den ersten Blick eine beliebige Szene aus einem Jugendzimmer, die beim zweiten Blick, der durch das Material und die bewußte künstlerische Kombination dieser Alltagsdinge sich dem Begreifbaren entzieht, zum Bild wird und somit einen Blick hinter die Dinge freilegt.
Die Installation Installation „narrator and the point of view“ von Stefan Leyh (Foto links) aus Epoxydharz fesselt durch eine Pferdebüste dessen Kopf mit wiehernd – lachender Gebärde seinem Gegenüber entgegen schaut. Dieser gestikuliert mit den Fingern. Pferd und Reiter? Starr und doch belebt scheinen die Figuren in Korrespondenz zu stehen. Der Betrachter ist dazu eingeladen die stille Kommunikation zu beobachten oder sie zu durchschreiten. Eine weitere Facette der Ausstellung bilden Film und Fotografie Nastasja Kellers, die an der HfBK Dresden analoge und digitale Bildmedien studierte.
Im Anschluss an die anderthalb Monate des Offenen Ateliers „Mein schönstes Ferienerlebnis“, eine Zeit des regen kreativen Austausches und der Inspiration, ist nun eine Ausstellung im Kunsthof zu erfahren, die auf spannungsvolle Weise unterschiedliche künstlerische Positionen und Herangehensweisen versammelt.
Das Kuratorium ist voller Spannung auf eine großartige Inszenierung ihrer Galerie und lädt am heutigen Freitag herzlich dazu ein, die Ausstellung gemeinsam zur Vernissage zu feiern. Musikalisch wird Jazz vom Trio „As free as free Jazz“ die Vernissage ab 20.00 Uhr live untermalen.
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