(fsu/lsn) - "Frank Stella in Jena": Die meisten Menschen denken dabei sofort an die herausragenden, fünf großen Metall-Plastiken auf dem Ernst-Abbe-Platz. Doch den berühmten New Yorker Künstler und Jena verbindet sehr viel mehr:
1996 wurde Frank Stella die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der Jenaer Universität verliehen - nach Auguste Rodin 1906 als zweitem Künstler überhaupt. Initiiert hat die Ehrung der 2009 verstorbene Jenaer Kunsthistoriker Franz-Joachim Verspohl, der Stellas Schaffen wissenschaftlich und publizistisch intensiv begleitete. Zur Verwurzelung Stellas in Jena hat insbesondere auch der Kunstkenner Lothar Späth beigetragen. Dank der Unterstützung des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der JENOPTIK AG haben nicht nur Stellas Skulpturen der Hudson River Valley-Serie im Herzen Jenas ihren Platz gefunden und bilden heute eine der größten Stella-Skulpturenensembles weltweit. Es konnten auch bereits 1996 und 2001 zwei viel beachtete Stella-Ausstellungen in der thüringischen Universitätsstadt gezeigt werden, was ihr ein internationales Flair in der Kunstwelt verlieh.
Nun ist es wieder so weit: Vom 15. Oktober bis 4. Dezember wird die dritte Stella-Ausstellung in Jena zu sehen sein. Anlässlich seines 75. Geburtstages, am 12. Mai dieses Jahres, präsentiert die Friedrich-Schiller-Universität die Werkschau „Frank Stella. Neue Arbeiten“. „Diese Ausstellung richtet sich an Stella, den Freund der Universität. Mit ihr ehrt die Friedrich-Schiller-Universität ihren wohl berühmtesten Ehrendoktor“, unterstreicht Prof. Dr. Martin S. Fischer. Der Lehrstuhlinhaber für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie ist Direktor des Phyletischen Museums und organisiert gemeinsam mit seiner Frau, der Kulturwissenschaftlerin Dr. Barbara Happe, die aktuelle Ausstellung.
Ausstellungsort wird erneut das alte Straßenbahndepot des Jenaer Nahverkehrs in der Dornburger Straße sein. Nach dem großen Erfolg von „Darwin im Depot“ im vergangenen Jahr mit rund 7.000 Besuchern, wird der außergewöhnliche Raum abermals zum Schauplatz einer spektakulären Ausstellung. „Bloß nicht renovieren!“ - so Stellas Kommentar, als er die historische Halle das erste Mal sah. Das Depot mit seinem ganz speziellen Charme erinnere ihn an eines seiner früheren Ateliers. „Für eine Ausstellung dieses Ausmaßes gibt es in Jena keinen besseren Ort“, sagt Alice Grosse vom Jenaer Nahverkehr (JeNah). „Wir freuen uns, für ein solches Kunstereignis den passenden Rahmen schaffen zu können.“
Mit seinen 31 Metern Breite und 27 Metern Länge bietet das Depot genügend Raum, um die rund 35 Werke Stellas angemessen zur Geltung zu bringen, die der Künstler selbst für die Jenaer Schau ausgewählt hat. Noch nie wurden so viele seiner Arbeiten der letzten Jahre an einem Ort in Deutschland gezeigt. Stella hat die Auswahl seiner Arbeiten mit Bedacht auf den besonderen Ort des Straßenbahndepots abgestimmt, der mit seinem Raumvolumen vorzügliche Möglichkeiten für die Präsentation seiner großen Werke bietet.
Dass diese einzigartige Ausstellung in Jena stattfinden kann, ist das Ergebnis langer, guter und auch sehr persönlicher Beziehungen zwischen der Universität und ihren Partnern. Neben der JENOPTIK AG unterstützen auch die Sparkasse Jena, die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH, der Jenaer Nahverkehr und die Alere Technologies GmbH die dritte Jenaer Stella-Ausstellung.
Die Ausstellung „Frank Stella. Neue Arbeiten“ wird vom 15. Oktober 2011 bis zum 4. Dezember 2011 jeweils mittwochs, samstags und sonntags von 10 bis 16 Uhr, donnerstags und freitags von 10 bis 20 Uhr geöffnet sein. Der Eintritt ist frei. Der Katalog zur Ausstellung, herausgegeben von Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck, Martin S. Fischer und Barbara Happe (Jena 2011, ISBN 978-3-9813035-8-2), ist zum Preis von 20 Euro in der Ausstellung erhältlich.
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