(rana) - Die besondere Aktualität des heutigen bundesweiten Gedenktages für die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft hat mit den erst vor wenigen Wochen aufgedeckten Untaten der aus Jena stammenden Neonazis der Terrorzelle "nationalsozialistischer Untergrund / NSU" zu tun. Diese konnte (teilweise unter den Augen des Verfassungsschutzes, der das Trio Böhnhadt, Mundlos und Zschäpe bia zuletzt nicht stoppen konnte) zwischen 1999 und 2011 mordend und plündernd durch die Bundesrepublik ziehen. Mindestens zehn Menschen sollen die Drei ermordet, Dutzende verletzt und reihenweise Banken und Sparkassen überfallen haben.
In der Lichtstadt erinnern zahlreiche "Stolpersteine" an die Jenaer Opfer der Gewaltherrschaft im 3. Reich. So in der Grietgasse, wo zwei der Steine Hermann und Klara Friedmann gewidmet sind (siehe Fotos links und oben). Die OTZ schrieb seinerzeit hierzu: "Hermann Friedmann hatte in der Grietgasse eine Fellhandlung und auch eine Wohnung. Während der Pogromnacht 1938 wurde er in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht. An den Folgen dieser Haft starb er zwei Jahre später. Seine Frau Klara kommt 1942 in das Sammellager in der Löbstedter Straße 56 und dann nach Theresienstadt, wo sie 1944 stirbt. (...) OB Dr. Albrecht Schröter, der auch langjähriger Vorsitzender des Arbeitskreises Judentum ist, [hat] extra seine Teilnahme am Deutschen Städtetag verschoben, um die Steinsetzung [...] selbst zu eröffnen."
Anlässlich des Gedenktages findet heute um 12 Uhr 30 an der Gedenktafel am "Heinrichsberg" (Einmündung "Philosophenweg" in die "Straße des 17. Juni") eine Kranzniederlegung statt. Außerdem veranstalten die Ernst-Abbe-Bücherei und der Lese-Zeichen e.V. um 19 Uhr 30 im Foyer der Ernst-Abbe-Bücherei, eine Lesung zum Holocausttag mit Nancy Hünger und Martin Stiebert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen