(radioJena / lsn) - Der Badebereich des Freizeitbades "GalaxSea" wird wohl noch viel länger geschlossen bleiben müssen, als bisher angenommen, denn die Reparatur des statisch unsicheren Bäderdachs kommt nur schleppend in Gang.
Der Grund: die Dachkonstruktion über dem Badbereich weist ganz erhebliche Mängel auf, wie Wolfgang Weiß, Geschäftsführer der Jenaer Bäder- und Freizeitgesellschaft, bereits im Dezember der Presse erklärte. Nun ergänzte Weiß die Informationen: "In den vergangenen Monaten haben sich bei uns die Gutachter und Bauspezialisten die Klinke in die Hand gegeben. Jetzt haben wir einen Kenntnisstand erreicht, der uns - in Abstimmung von Stadt Jena, Stadtwerken Jena und Bädergesellschaft - entscheiden lässt: Sicherheit geht vor, der Badbereich bleibt geschlossen. Wir müssen die Dachkonstruktion über dem Schwimmer- und Lehrschwimmbecken komplett sanieren."
Der von der Jenaer Bäder und Freizeit Gesellschaft beauftragte Gutachter hatte Ende Dezember vergangenen Jahres ein zusätzliches Fachgutachten zur Ausführung der Schweißnähte in der Dachkonstruktion gefordert. Die Bädergesellschaft beauftragte deshalb das Günter-Köhler-Institut für Fügetechnik und Werkstoffprüfung aus Jena mit repräsentativen Röntgenprüfungen von Schweißnähten in der betreffenden Dachkonstruktion. Dabei stellte sich heraus, dass 80 Prozent der geprüften Schweißnähte mangelhaft sind und damit "durchfallen". Der Gutachter vom Günter-Köhler-Institut geht davon aus, dass diese gravierenden Mängel auch für die anderen Schweißverbindungen zu unterstellen sind.
Nach sorgfältiger Abwägung und Erörterung mit Gutachter, Prüfstatiker und dem Bauordnungsamt der Stadt Jena kommt deshalb nur der Abriß (feiner ausgedrückt: " Rückbau") und anschließende Neuaufbau der gesamten Dachkonstruktion(siehe Foto links und als Konstruktionsdetail rechts unten) über dem Schwimmer- und Lehrschwimmbecken in Betracht. Aus gegenwärtiger Sicht können für die Dachsanierung Kosten von ca. 600 000 Euro entstehen. Die Bädergesellschaft wird gegen die ausführende Baufirma und die beauftragten Ingenieurbüros Klage auf Schadenersatz und Feststellung der Baumängel erheben. Der Schadensersatz umfasst auch die entgangenen Einnahmen aus der Schließung des Badbereichs von netto rund 2.500 Euro pro Tag; insgesamt dürfte der Schaden für die Stadt Jena und ihre Bädergesellschaft somit bei etwa 1,5 Millionen Euro liegen.
Die Bädergesellschaft hat bereits die öffentliche Ausschreibung der Bauarbeiten beauftragt, wie Wolfgang Weiß nun der Presse mitteilte. Man gehe davon aus, dass diese Ende Februar erfolgen kann. Nach der notwendigen Frist für die Angebotsabgaben und deren Auswertung könnte im Mai mit den Arbeiten am GalaxSea-Dach begonnen werden. "Wenn alles planmäßig verläuft, hoffen wir, dass wir nach der Sommer-Saison 2012 unseren Badbereich im Galaxsea wieder eröffnen können", so Wolfgang Weiß. Wie bisher auch bleiben die Saunalandschaft und der Wellnessbereich für die Gäste des Jenaer Freizeitbades geöffnet.
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