Donnerstag, 12. April 2012

Das Geheimnis wurde gelüftet: Der US-Amerikaner Marc Tardue wird neuer Generaldirektor der Jenaer Philharmonie

(lsn / rana) - Der Jenaer Philharmonie scheint ein großer Wurf gelungen zu sein, bei der Besetzung der Stelle ihres Generaldirektors. "Ich bin dort zu Hause, wo ich Musik mache. Und hier in Jena kann ich ein Paradies der Musik haben", sagte Marc Tardue gestern beim Pressegespräch in der Lichtstadt, als er als neuer Generalmusikdirektor der Jenaer Philharmonie vorgestellt wurde.

"Wir haben in ihm einen kongenialen Nachfolger von Andrey Boreyko und Nicholas Milton gefunden", sagte Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter. Und er betonte, dass das Orchester das entscheidende Wort bei der Auswahl des neuen Generalmusikdirektors gehabt habe. 170 Bewerbungen waren nach der Ausschreibung der Stelle eingegangen, von ihnen wurden zunächst 24 ausgewählt, die Kandidaten nach Jena eingeladen. 22 Bewerber waren auch in Jena und gaben Konzerte. Am Ende blieben fünf Kandidaten in der engeren Auswahl. Anfang März hat dann das Orchester für den US-Amerikaner Tardue votiert.

Marc Tardue wurde 1951 in Illinois geboren. Er hat in Baltimore studiert, ist Pianist, Dirigent und ausgebildeter Gesangslehrer. Schon kurz nach Beendigung seiner Studien erhielt er von amerikanischen Choral-, Sinfonie- und Opernensembles Engagements als musikalischer Leiter und Chefdirigent. Tardue war Chefdirigent in Reykjavik, Genf, Grenoble, Porto und zuletzt in Biel in der Schweiz, er gab in vielen anderen Städten Konzerte. Für seine künstlerischen Leistungen wurde Marc Tardue 1989 mit dem französischen Kulturorden "Chevalier des Arts er Lettres" geehrt. 2004 erhielt er vom portugiesischen Kultusministerium die "Medalha de Merito Cultural".

Marc Tardue freut sich auf die Arbeit in Jena, die er am 1. September 2012 antreten wird. "Das erste Konzert mit der Jenaer Philharmonie im vergangenen Herbst war ein Traum für mich. Denn die Jenaer Musiker lieben die Musik", sagte der neue Generalmusikdirektor. Er sei sich einer guten Zusammenarbeit mit den Musikern sicher und habe sich vorgenommen, weiter am Niveau des Klangkörpers zu arbeiten. "Wenn man an Jena denkt, soll man an die Philharmonie denken", sagte Tardue. Bereits am 12. September 2012 wird er das Eröffnungskonzert der neuen Spielzeit leiten und sich damit dem Jenaer Publikum vorstellen.

Heute wurde zudem der Vertrag mit Bruno Scharnberg, dem Intendanten der Jenaer Philharmonie, verlängert und dies bis zum 31. August 2015. "Ich danke für das Vertrauen, das die Stadt in mich setzt. Ich darf mit einem wunderbaren Orchester arbeiten, die Zusammenarbeit macht viel Spaß", sagte Scharnberg bei der Unterzeichnung des Vertrages (siehe Foto links). Er freue sich auch, weiter in Jena arbeiten zu können. Mit dem Ende der Spielzeit 2014/2015 geht Scharnberg in den Ruhestand.

Bruno Scharnberg ist seit dem 1. September 2003 Intendant der Philharmonie, zuvor war er im Opernhaus Halle Orchester-Geschäftsführer und stellvertretender Intendant.

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