Freitag, 11. Mai 2012

"Ganze Arbeit!": Jenas ehemalige Vorzeige-Regelschule "Alfred Brehm" wurde komplett entkernt, damit dort demnächst das "Otto-Schott-Gymnasium" einziehen kann

(lsn) - Bitter ist es derzeit für ehemalige Schüler, Lehrkräfte und den bis vor einem Jahr noch aktiven und engagierten Schulförderverein der ehemaligen "Theo-Neubauer-Schule", die später in "8. Regelschule Alfred Brehm" umgenannt wurde, in Lobeda-West das Schulgebäude und den einstigen, mehrfach preisgekrönten und ausgezeichneten Naturerlebnisgarten, anzuschauen.

Der Grund: im neuen Schulnetzplan für das Jenaer Stadtgebiet war kein Platz mehr für die renomierte "Alfred-Brehm-Schule" in der Karl-Marx-Alee 7. Ursprünglich sollte das "Aus" erst viel später kommen, dann dann ging alles ganz schnell. So schnell, dass inzwischen die früheren Schulgebäude nur als Gerippe zuerkennen sind und die Schüler auf ganz Jena verstreut umgesiedelt wurden.

Die frühere "Brehmschule" hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit spektakulären Aktionen das urbane Leben der Saalestadt bereichert. Anfangs war es die Teilnahme am Projekt der "EXPO 2000", danach die Initiierung und Durchführung der Schülerband-Rockwettbewerbe in Jena, der "Fair-Brehm Fußballpokal" bis hin zu Idee und Realisation der Jenaer Guinness-Weltrekord-Aktion "Längstes Mathebuch der Welt" (siehe Foto links) - immer war des die Regelschule "Alfred Brehm", die mit Idee, Rat und Tat hinter den Projekten stand.Auf Stadt- wie Bundesebene mit Preisen ausgezeichnet wurden auch immer wieder der Schulerlebnisgarten und die "Umwelt-Ranger" von Herrn Ertel, einem Lehrer der Brehmschule. Jetzt hat der Pressluftzhammer und der Abrißbagger dem alles ein jähes Ende gesetzt. Soe wie auf dem Foto rechts wird es nun in der Karl-Marx-Allee nie wieder aussehen; alles wird moderner, gestylter, zukunftseisender.

Als erstes wurden alle Fenster, Türen, der gesamte Fußboden sowie Strom- und Heizungs-Installationen herausgerissen. Nun kann der Innenausbau beginnen. Außerdem werden neue Seitengänge, ein Fahrstuhl sowie zwei neue Treppenhäuser angebaut. Das Verbindungsgebäude zwischen den beiden Schulflügeln soll künftig die Fachkabinette vor allem fürs Gymnasium beinhalten. Im Keller entstehen Werkräume.

"Wir rechnen im Herbst, vielleicht im Oktober, mit dem Richtfest für den Schulkomplex", stellte Kommunale Immobilien Jena/ KIJ-Sprecher Gunnar Poschmann in der OTZ in Aussicht. Die Außenanlagen sollen auch auf Vordermann gebracht werden, wobei man auf die vorhandenen Spielgeräte zurückgreifen wolle. Was das farbliche Äußere angeht, so sei man sich darüber noch nicht ganz im Klaren, sagt Doris Kohl, die Projektleiterin von Eigenbetrieb KIJ. Die Aula werde ein Petrol-Blau erhalten und damit den Vorschlag aus dem Schottgymnasium aufgreifen. Für den Schulbau selbst denkt Doris Kohl vor allem an helle Farben.

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