(lsn / fsu) - Auch im Jahr 23 nach der Wende lässt uns die Vergangenheit, lassen uns die DDR-Zeiten und ihre Auswüchse nicht ruhen. Wie die Friedrich-Schiller-Universität /FSU nun bekannt gab, hat sie sich dieser Tage von einem unter Stasi-Verdacht stehenden Wissenschaftler getrennt. Den Fall ins Rollen gebracht hatte das ARD-Magazin "Kontraste", das die Stasi-Aktivitäten des FSU-Professors enthüllte.
Der ehemalige Mitarbeiter ist mit sofortiger Wirkung von der Verpflichtung zur Arbeit unwiderruflich freigestellt. Die Universität hatte - nachdem sie die notwendigen Unterlagen von der Stasi-Unterlagenbehörde erhalten hat - unverzüglich mit der gründlichen Prüfung des Falles begonnen. Es erwies sich, dass der Wissenschaftler mit dem Ministerium für Staatssicherheit zusammengearbeitet hat. Daher kam die Universität zu dem Fazit, dass eine weitere Beschäftigung des Wissenschaftlers nicht tragbar sei.
Die FSU habe in den letzten zwei Jahrzehnten ihre Geschichte intensiv aufgearbeitet – und dies äußerst selbstkritisch, wie die Leitung nun betonte. Die Aufarbeitung der Stasiverstrickungen sei bereits kurz nach der Wende aus eigener Kraft engagiert angegangen worden – mit klaren Konsequenzen für die entdeckten Stasi-Mitarbeiter. Diese Linie ist mit der aktuellen Entscheidung konsequent weitergeführt worden, hieß es.
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