(lsn / imaginata) - "Jena Westberlin und zurück. Bilder und Graphik 1968 2012" heißt die Ausstellung der Eheleute Rub, die heute um 20 Uhr in der Spielhalle der IMAGINATA eröffnet wird. Eve und Frank Rub (Foto oben) gehörten seit Anfang der 1980er Jahre zur Jenaer Friedensgemeinschaft. Die Bilder der beiden Künstler wurden in der DDR mit dem Bann der SED-stalinistischen Obrigkeit belegt. In Ausstellungen wurden Bilder unter Drohungen entfernt, wie etwa 1979 in der jenaer Stadtkirche St. Michael, Frank Rub 1983 wegen (Zitat) "Herabwürdigung der DDR in seinen Skizzen und Bildern" im Stasi-Gefängnis in Gera inhaftiert. 1985 verließen beide die DDR und lebten bis 1991 in Westberlin. Danach kehrten sie wieder in die Lichtstadt zurück.
Und heute, 2012 wirkt irgendwie alles rund: Die bisher größte Ausstellung für Frank und Eve Rub wird veranstaltete in dem Jahr, in dem beide ihren 60. Geburtstag feiern. Noch dazu in Jena: der Stadt, in der beide geboren wurden und Ende der 1970-er mit ihren ersten Ausstellungen ins Visier der Staatssicherheit gerieten. Ein Kreis also, der sich schließt?, fragte die OTZ die Künstlerin. "Nein, das klingt so abgeschlossen, so ausgesöhnt", sagte Eve Rub (links ihr Ausstellungs-Bild "Zebra") der Zeitung.
Dass es das nicht ist, sei ihr eben erst wieder aufgefallen, als sie mit dem Aufhängen der rund 250 Werke beschäftigt war. "Es war schon hart, immer wieder mit der Vergangenheit konfrontiert zu werden." Es seien ambivalente Gefühle, die sie für die Stadt hege sagte Eve Rub der OTZ. "Es ist schön zu sehen, wie sich Jena von dem einstigen DDR-Kaff in eine bunte Stadt mit vielen jungen Leuten gewandelt hat", sagt sie. Doch es gäbe Phasen, da könne sie kaum nach Jena fahren, debb zu sehr verbinde sie dann die Stadt mit dem Negativen, dass sie und ihr Mann wegen ihrer kritischen Bilder hier erlebten, dem Gefühl des Gefangenseins, das für Frank Rub seinerzeit für sechs Wochen gar zur Realität wurde. Wegen seiner kritischen Bilder landete er im Geraer Stasi-Gefängnis.
"Die Ausstellungen 1978 und 1979 in Jena waren die Schlüsselerlebnisse, ab da waren wir Staatsfeinde", stellt Rub bleiben. Er wollte bleiben, Eve wollte weg, zur Not allein mit ihren drei Söhnen. Der Ausreiseantrag 1985 wurde zuerst ignoriert, später dann aber bewilligt. Eine Woche nach ihr siedelte auch Frank Rub (rechts sein Ausstellungsbild "Der Wald") nach Westberlin um. Er malte weiter, sie kümmerte sich um die Kinder, "freiwillig", wie sie in der Lokalzeitung betont.
Seit 1991 leben sie wieder in Thüringen, in Graitschen bei Bürgel im Saale-Holzland-Kreis. Hier enstand auch das Bild, das laut Eve Rub stellvertretend für die Retrospektive steht, die von heute ab und noch bis zum 23. November 2012 in der Löbstedter Straße 67 zu sehen ist. Das Bild heißt "Vertrieben" (1997), ist gleich am Eingang zu sehen, ziert die Titelseite des aufwändigen Ausstellungskataloges und besteht aus zwei Bildern. Ein Diptychon, das einzige Bild der Rubs, an dem beide gemeinsam malten, entstanden unter dem Eindruck der Jugoslawienkriege, als die Künstler Bilder von Flüchtlingen und sich damit auch ein Stück weit mit der eigenen Geschichte konfrontiert sahen.
Nachfolgend finden Sie weitere Bilder der Ausstellung "Jena Westberlin und zurück. Bilder und Graphik 1968 2012".
Dass es das nicht ist, sei ihr eben erst wieder aufgefallen, als sie mit dem Aufhängen der rund 250 Werke beschäftigt war. "Es war schon hart, immer wieder mit der Vergangenheit konfrontiert zu werden." Es seien ambivalente Gefühle, die sie für die Stadt hege sagte Eve Rub der OTZ. "Es ist schön zu sehen, wie sich Jena von dem einstigen DDR-Kaff in eine bunte Stadt mit vielen jungen Leuten gewandelt hat", sagt sie. Doch es gäbe Phasen, da könne sie kaum nach Jena fahren, debb zu sehr verbinde sie dann die Stadt mit dem Negativen, dass sie und ihr Mann wegen ihrer kritischen Bilder hier erlebten, dem Gefühl des Gefangenseins, das für Frank Rub seinerzeit für sechs Wochen gar zur Realität wurde. Wegen seiner kritischen Bilder landete er im Geraer Stasi-Gefängnis.
"Die Ausstellungen 1978 und 1979 in Jena waren die Schlüsselerlebnisse, ab da waren wir Staatsfeinde", stellt Rub bleiben. Er wollte bleiben, Eve wollte weg, zur Not allein mit ihren drei Söhnen. Der Ausreiseantrag 1985 wurde zuerst ignoriert, später dann aber bewilligt. Eine Woche nach ihr siedelte auch Frank Rub (rechts sein Ausstellungsbild "Der Wald") nach Westberlin um. Er malte weiter, sie kümmerte sich um die Kinder, "freiwillig", wie sie in der Lokalzeitung betont.
Seit 1991 leben sie wieder in Thüringen, in Graitschen bei Bürgel im Saale-Holzland-Kreis. Hier enstand auch das Bild, das laut Eve Rub stellvertretend für die Retrospektive steht, die von heute ab und noch bis zum 23. November 2012 in der Löbstedter Straße 67 zu sehen ist. Das Bild heißt "Vertrieben" (1997), ist gleich am Eingang zu sehen, ziert die Titelseite des aufwändigen Ausstellungskataloges und besteht aus zwei Bildern. Ein Diptychon, das einzige Bild der Rubs, an dem beide gemeinsam malten, entstanden unter dem Eindruck der Jugoslawienkriege, als die Künstler Bilder von Flüchtlingen und sich damit auch ein Stück weit mit der eigenen Geschichte konfrontiert sahen.
Nachfolgend finden Sie weitere Bilder der Ausstellung "Jena Westberlin und zurück. Bilder und Graphik 1968 2012".
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