Donnerstag, 27. September 2012

"Nationalsozialistischer Untergrund": Haftbedingungen für Ralf "Wolle" Wohlleben wurden verschärft - Verdacht der "Umgehung der Postkontrolle"

(lsn / mdr) - Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat schärfere Haftbedingungen für "NSU"-Unterstützer und Ex-NPD-Funktionär Ralf "Wolle" Wohlleben aus Jena (Foto oben) angeordnet. Der Sprecher der Bundesanwaltschaft, Marcus Köhler, sagte am gestrigen Mittwoch, wegen der "Umgehung der Postkontrolle" durch Wohlleben müsse künftig jeder Kontakt mit Mitgefangenen im Einzelfall genehmigt werden, wie der MDR berichtete

Wohlleben sitzt seit November 2011 wegen mutmaßlicher Unterstützung einer terroristischen Vereinigung in der Justizvollzugsanstalt Tonna in Untersuchungshaft. Laut einem Bericht der Zeitung "Thüringer Allgemeine" war zudem die Zelle Wohllebens am 7. September 2012 durchsucht worden, nachdem es Hinweise auf mögliche Kontaktaufnahmen in die rechtsextreme Szene gegeben hatte. Diese Hinweise hätten sich aus der Telefonüberwachung von Neonazis durch das Landeskriminalamt ergeben, die die TA weiter berichtete. Vor kurzem war in der Szene die Aktion "Freiheit für Wolle" (Foto rechts) gestartet worden.
Die ANwältin von Ralf WOhleben habe inzwischen Beschwerde gegen die angeordnete Verschärfung der Haftbedingungen eingelegt, wie der MDR auf seiner Internetseite berichtet.

Wohlleben wird vorgehalten, er habe die "NSU"-Terroristen Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe bei und nach deren Untertauchen unterstützt. Außerdem soll er dem Trio eine Schusswaffe beschafft haben, mit der neun Migranten getötet worden waren. Dies hatten andere mutmaßlicher Unterstützer des Trios ausgesagt.

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