(lsn / jenakultur) - Am heutigen Freitag wird ab 19 Uhr in der Villa Rosenthal der bisher noch nicht veröffentlichte Preisträger des diesjährigen offenen Wettbewerbs zum Thema der künstlerischen Aufwertung des Gartens der Villa Rosenthal gekürt.
Aus den fünfzehn künstlerischen Beiträgen der 2. Stufe wählte die Jury den Preisträgerentwurf aus, der 2013/2014 auf der vorgegebenen Fläche des ehemaligen Nutzgartens der Rosenthal-Villa realisiert werden soll. 1892 im gründerzeitlichen Stil von Prof. Dr. Eduard Rosenthal und dessen Gattin Clara erbaut, war die Villa Rosenthal Wohnsitz der jüdischen Familie. Die Villa wurde schnell zu einem wichtigen gesellschaftlichen Treffpunkt für Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur in Jena und Thüringen. 1920 wurde Eduard Rosenthal aufgrund seiner Verdienste für die Stadt und das Land Thüringen zum Ehrenbürger der Stadt Jena ernannt.
In tiefer Verbundenheit vermachte er die Villa Rosenthal mit der Bedingung eines lebenslangen Wohnrechtes für seine Frau der Stadt. Isolation und schließlich die lebensbedrohliche Situation unter der Herrschaft der Nationalsozialisten trieben Clara Rosenthal 1941 in den Selbstmord. Das Haus ging in das Eigentum der Stadt Jena über.
Ergänzung von 19 Uhr 30: Die Weimarer Künstlerin Anika Gründer ist am Abend mit dem "Botho-Graef-Kunstpreis" der Stadt Jena ausgezeichnet worden. Sie erhielt den mit 5.000 Euro dotierten Preis für Ihren Entwurf "Verwerfung oder die Eroberung eines Blickes", der sich auf eine Rasenfläche des Gartens im Blickfeld der Einfahrt der Villa Rosenthal bezieht. Der Siegerentwurf sieht die Errichtung einer begehbaren Gartenbauskulptur vor, deren Hülle den (in gegenüberliegender Blickachse befindlichen) Muschelkalkhängen der Jenaer Kernberge nachempfunden ist.
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