(lsn / otz / jenanord) - Agrarunternehmen aus der gesamten Region, vornehmlich solche, die selbst Fleisch und Wurst vermarkten, hoffen auf eine gutes Ende der Schlachthof-Insolvenz. Eine Schließung des Traditionsunternehmens hätte für sie höhere Transportkosten und längere Lieferwege zur Folge. Und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Schlachthofs bangen weiterhin um ihren Jobs und ihre wirtschaftliche Existenz, denn seit Monaten haben sie kein Geld für ihre Arbeit erhalten, stehen inzwischen bei Banken, Sparkassen oder ihren Vermietern vor teilweise erheblichen finanziellen Problemen.
Im Jenaer Schlachthof selbst gehen derweil "die Lichter aus" und das hat weniger mit dem wegen des laufenden Insolvenzverfahrens angeschlagenen Betriebes zu tun sondern, nach Angaben der Ostthüringer Zeitung vom heutigen Tag, mit dem für den Jenaer Schlachthof zuständigen Veterinäramt. Dieses habe am 24. Januar 2013 ein Schlachtverbot verfügt, wie Stefan Suhrke vom Zweckverband Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt Jena-Saale-Holzland, der Zeitung bestätigte.
Bei einer kürzlich durchgeführten Hygienekontrolle seien schlechte Grundumstände für die Betrreibung des Schlachtbetriebes festgestellt worden, die eine gründliche Reinigung der Schlacht- und Lagerräume notwendig gemacht hätten, sagte Suhrke der OTZ. Sei danach eine deutliche Verbesserung der Zustände festzustellen, so könne die Lohnschlachtung wieder aufgenommen werden, bestätigte Suhrke zugleich.
Jena-Nord Ortsteilbürgermeister Siegfried Ferge wusste wohl schon länger um Probleme im Betrieb des Schlachthofs, wie er nun der OTZ erzählte. "Erstens kam es zum Beispiel im Sommer immer wieder zu Beschwerden von Anwohnern wegen Geruchsbelästigung durch falsche Lagerung von Schlachtabfällen. Und dass etwa Heizleitungen im Betrieb vor sich hin rosten, das haben auch alle gewusst. Doch keiner hat etwas unternommen", wird er in der Zeitung zitiert.
Wie es nun mit dem Jenaer Schlachthof weiter gehen soll, das interessiert, laut Ferge, sowohl den Ortsteilrat Jena-Nord als auch die Interessengemeinschaft Saalepark, die um die Probleme eines innerstädtischen Schlachthofes weiß und um Lösungen bemüht ist. "Deshalb sind wir mit dem Insolvenzverwalter Rombach im Gespräch und halten den Kontakt auch weiterhin", berichtete Ferge der OTZ. Rombachs Bestebungen, wenigstens die Lohnschlachtung in Jena aufrecht zu erhalten, sei nicht nur für die verbliebenen Schlachthofmitarbeiter wichtig, so Ferge, sondern auch im Interesse der hiesigen Landwirtschaftsunternehmen.
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