(lsn / otz) - Steigende Strompreise sind schuld daran, dass in mehreren Städten und Gemeinden im Freistaat nachts in den Straßen die Lichter ausgehen. Manche Thüringer Stadt versucht es zwar damit, die Straßenlaternen zu dimmen, aber nach Feststellungen der Ostthüringer Zeitung knipsen viele Kommunen jede zweite Lampe aus und mancherorts wird es gar in ganzen Straßenzügen dunkel.
So beziffert etwa die Stadt Suhl ihre Stromkosten für die Straßenbeleuchtung in vergangenen Haushatsjahr auf mehr als 450.000 Euro und erwartet für 2013 Mehrausgaben von etwa 70.000 Euro. In Saalfeld rechne man, so die OTZ, gar einem Anstieg von etwa zwölf Prozent. Jenas weiterhin am Rande des Bankrotts agierende Nachbarstadt Gera rechnet für das laufende Jahr alles in allem für Straßenbeleuchtung, Schulen, Verwaltungs-, Sport-, Kultur- und Feuerwehrgebäude Straom-Mehrkosten von etwa 80.000 Euro. Um Stromkosten in städtischen Gebäuden zu drücken wurden etwa in zwei kommunalen Turnhallen Geras herkömmliche Neonröhren durch LED-Technik ersetzt; in einer dritten Halle läuft die Umrüstung noch. Zudem werde in mehreren Gebäuden Steuerungsanlagen eingesetzt, die die jeweilige Lichtstärke an das Tageslicht anpassen, teilte eine Sprecherin der Thüringer Zeitung mit.
Seit Jahren hilft dagegen LED-Technik in der Lichtstadt Jena, die Energiekosten der Straßenbeleuchtung zu senken und dies zusätzlich auch bei Ampeln und Signalanlagen; von den Ampelanlagen ist etwa jede vierte auf Leuchtdioden umgestellt. Bisher sind in Jena 150 LED-Leuchten im Einsatz auf Geh- und Radwegen sowie Anliegerstraßen im EInsatz, erklärte Klaus Fritsch, Abteilungsleiter für Elektrotechnik beim Kommunalservice Jena, der OTZ.
Das "Lichtstadtkonzept 2020" eröffnet Thüringens zweitgrößter Stadt seit fünf Jahren die Möglichkeit, LED-Technik umfassend im Straßenraum zu testen. Nahe der ersten - seinerzeit noch bescheidenen, weil mit nur drei Leuchten ausgestatteten - Teststrecke in der "Göschwitzer Straße" kommen nun im neuen Gewerbegebiet "Jena 21" LED-Lampen bereits planmäßig zum Einsatz. Fritsch: "Mit LED können bei Ampeln etwa 30 Prozent Strom gespart werden und auch der Wartungsaufwand ist geringer".
Bei der Straßenbeleuchtung sei der Einsatz von LED (Fotos aus der "Johann-Friedrich-Straße" in Jena) allerdings kein Allheilmittel, räumt Fritsch ein. Ein Knackpunkt sei die Lebensdauer. So seien bei einigen Lampen der ersten Generation schon nach wenigen Jahren Elektronikbauteile kaputt gegangen, die nicht mehr repariert werden konnten. Gerade deshalb seien die LED-Lampen-Teststrecken in Jena so wichtig. Der Einsatz lohne sich aber vor allem in Bereichen mit niedrigen Watt-Leistungen, etwa auf Geh- und Radwegen, resümierte Klaus Fritsch.
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