(lsn / fsu) - In zwei der drei Kategorien des "Thüringer Forschungspreises 2012" ist die Friedrich-Schiller-Universität Jena /FSu erfolgreich, wie heute das Thüringer Wissenschaftsministerium gesten bekannt gab.
Ein großes Team um Prof. Dr. Jürgen Popp, Prof. Dr. Andreas Tünnermann, Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius, Prof. Dr. Andreas Stallmach und PD Dr. Bernd F. M. Romeike (Foto oben) wird mit dem "Preis für Angewandte Forschung" ausgezeichnet, der mit 17.500 Euro dotiert ist. Die Jenaer Wissenschaftler des Instituts für Physikalische Chemie und des Instituts für Angewandte Physik der Universität Jena, des Instituts für Photonische Technologien / IPHT, des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik / IOF und des Universitätsklinikums Jena erforschten in enger Kooperation einen Multikontrast-Bildgebungsansatz, der den Schlüssel für eine leistungsstarke klinische Diagnostik darstellt, die ohne Farbstoffe auskommt. Die Qualität des neuen Verfahrens haben die Forscher insbesondere bei Krankheitsbildern wie Arteriosklerose, Kehlkopf- oder Dickdarmkrebs nachweisen können.
Da die Jenaer Wissenschaftler die neue Methode von Anfang an so gestaltet haben, dass sie in den klinischen Alltag Einzug halten kann ohne hohe Kosten oder einen großen Schulungsaufwand für das Personal zu verursachen, werden vom Multikontrast-Bildgebungsansatz viele Betroffene profitieren können. Den mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Transferpreis erhält zur Hälfte die "JeNaCell GmbH". Das Ausgründungsprojekt der Jenaer Universität um Dr. Dana Kralisch und Dr. Nadine Heßler (Foto links) will bakteriell synthetisierte Nanozellulose in einem kontinuierlichen Produktionsverfahren mit gleichbleibend hoher Qualität zu marktfähigen Preisen produzieren. Dieses hochleistungsfähige Hightech-Biopolymer bietet innovative und zukunftsweisende Lösungen für Anwendungen in der Biotechnologie und der Medizin, z. B. als moderne Wundauflage. Die andere Hälfte des Transferpreises erhält ein Team um Dr. Ronny Stolz vom IPHT und der Supracon AG.
"Dass die Friedrich-Schiller-Universität seit 1998 jedes Jahr mindestens einen der Thüringer Forschungspreise erringen konnte, spricht für die hohe Qualität unserer Forschung", freute sich Prof. Dr. Thorsten Heinzel über die wiederholte Auszeichnung. "Die Forschungsleistungen sind das Ergebnis der Kooperation über Fächergrenzen hinaus sowie der engen und fruchtbaren Verbindung zwischen Universität und außeruniversitären Forschungsinstituten. Dieses gute Forschungsumfeld, das auch unmittelbar die Lehre bereichert, macht den Standort Jena so attraktiv", sagte der Prorektor für Forschung der Jenaer Universität gestern.
Dass die FSU neben der Grundlagenforschung auch in der angewandten Forschung ein großes Potenzial hat, macht der Transferpreis deutlich. Diese seit 2008 vergebene Preiskategorie ist nun erstmals an die Jenaer Universität geholt worden. "Damit wird neben den Wissenschaftlerinnen und ihren großartigen Produktideen auch der Forschungstransfer der Friedrich-Schiller-Universität ausgezeichnet", ist sich Prorektor Heinzel sicher. Und im "Servicezentrum Forschung und Transfer", wo u. a. Patentsicherung und -beratung sowie Gründungsunterstützung angeboten wird, ist die Freude über den Forschungspreis ebenfalls groß. "Unsere Transfer- und Gründungsaktivitäten sind bereits mit zahlreichen Preisen geehrt worden", sagt die Leiterin des Servicezentrums Dr. Kerstin Rötzler.
"Doch diese Auszeichnung freut uns besonders, da sich unsere Ausgründung gegen starke Konkurrenz aus der angewandten Wissenschaft durchgesetzt hat. Wir sehen den Preis für 'JeNaCell' daher auch als Ansporn, unsere Unterstützung von der Forschungsförderung bis zum Forschungstransfer weiter systematisch auszubauen, um den Service für ausgründungswillige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weiter zu verstärken, woran wir derzeit intensiv arbeiten", so Rötzler.
Die öffentliche Verleihung des Thüringer Forschungspreises wird am 8. Februar 2013 um 13 Uhr 30 in der Aula der Friedrich-Schiller-Universität Jena, am "Fürstengraben 1" stattfinden. Dort wird neben den drei Jenaer Teams auch Prof. Dr. Jörg Rüpke von der Universität Erfurt den Preis in der Kategorie Grundlagenforschung erhalten.
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