Mittwoch, 13. März 2013

“Ein Wort in eigener Sache”: Pfarrer Lothar König meldet sich zu Wort zum Prozessbeginn am 19. März 2013

(lsn / junge gemeinde) - "Seit der Wohnungsdurchsuchung im August 2011 ist mir eine ungeahnte Solidarisierung zuteilgeworden. Menschen aus dem Lothar König Lauti-Poster tnetzbandt jenapolisgesamten Bundesgebiet; aus Antifagruppen, Kirchen, Gewerkschaften, aus allen Parteien und allen Altersgruppen haben mir geschrieben und/oder für die Prozesskosten gespendet.

Das hat mir mein Engagement und das Durchhalten wesentlich erleichtert. Nur wenigen konnte ich bisher ein Dankeschön zurückgeben. Ich will aber nicht verhehlen, dass die Vorbereitungen auf den anstehenden Prozess zeitlich und kräftemäßig an den Rand der Belastbarkeit führen. Die Ungewissheit seines Ausganges und die drohende Vergeblichkeit aller Anstrengungen führen an die Grenzen, was ich gegenüber mir und anderen verantworten kann. Hinzu kommt der finanzielle Aufwand. Ein Scheitern ist immer möglich. 

Doch trotz aller Ohnmacht, trotz eigener Zweifel und Fragen, trotz drohender Sinnlosigkeit aller Bemühungen sage ich: “… nichts, nichts was ich hätte tun oder lassen, wollen oder denken können, hätte mich an ein andres Ziel geführt.” (Christa Wolf)

So ist die Verurteilung von Tim H. und die drohende von mir kein Scheitern von uns. Es ist das Scheitern einer Justiz, die antifaschistisches und demokratisches Engagement kriminalisiert.

Lothar König, Pfarrer"

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