Mittwoch, 13. März 2013

Neues von der "Curiosity"-Mission # 017: NASA-Wissenschaftler finden Beweise für frühere lebensfreundliche Bedingungen auf dem Roten Planeten!


(lsn / nasa / ipht + ifw optronics) - Eine Analyse der durch den "Curiosity"-Rover auf dem Mars gesammelten Gesteinsproben zeigt, nach Angaben der NASA, dass früher auf dem Roten Planaten Mikroben gelebt haben könnten.

In dem vom "Mars Science Laboratory" analysierten Gesteinspulver, das der Rover vor gut zwei Wochen nach Bohrungen auf der Marsoberfläche entnommen und in das Labor erbracht hatte, haben Wissenschaftler nun Schwefel, Stickstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Phosphor und Kohlenstoff identifiziert- einige der wichtigsten chemischen Bestandteile für das Leben. Die Bohrung fand im Sedimentgestein eines früheren Bachbettes in Gale-Krater statt.


"Eine fundamentale Frage dieser Mission war immer, ob auf dem Mars jemals Leben möglich war", sagte gestern Michael Meyer, leitender Wissenschaftler im NASA "Mars Exploration Program" in Washington, und fügte an: "nach allen, was wir nun wissen ist die Antwort 'Ja'." Hinweise seien u. a. die Daten der "Sample Analysis at Mars" / "SAM" sowie des Chemie- und Mineralogie-Instruments von "Curiosity", genannt "CheMin".

Die Daten aus dem sog. "Yellowknife Bay Area" belegen, dass es dort früher einmal ein altes Fluss-System oder einen zeitweise feuchten Seegrund gegeben habe, der günstige Konditionen für lebende Mikroben besessen habe. Der untersuchte Fels besteht aus einem feinkörnigen Tonstein mit Tonmineralien, Sulfat Mineralien und anderen Chemikalien. Diese sind nun in der Analyse, im Gegensatz zu einigen anderen Gebieten auf dem Mars, als weder sauer noch als extrem salzig eingestuft worden. Das Grundgestein zeige, so die NASA gestern, auch feinkörniges Tongestein und liefere damit Beweise für mehrere Perioden von nass-feuchter Umgebung.


Diese Tonminerale seien unzweifelhaft ein Produkt der Reaktion von Wasser mit relativ frischem magmatischen Gesteinsmehl, meinte nun die NASA. Deren Wissenschaftler waren vor allem davon überrascht, sowohl Gemische von oxidierten als auch weniger oxidiert und sogar überhaupt nicht nicht oxidierten Chemikalien zu finden. Derartiges kennt man vor der Erde dann, wenn Mikroben Tonminerale nutzen. "Der Bereich der chemischen Zutaten, die wir in der Probe identifiziert haben, ist beeindruckend und es gibt darin Sulfate und Sulfide, die eine mögliche chemische Energiequelle für Mikroorganismen gewesen sein könnten", sagte Paul Mahaffy, leitender Mediziner der "SAM" Experimente (siehe mittlere Fotos auf der rechten Seite).

Nun soll "Curiosity" eine zusätzliche Probe bohren, die dazu verwendet werden soll, um die bisherigen Erkenntnisse zu bestätigen, wie die NASA mitteilte. "Das Wasser an dieser Stelle war anscheinend so rein, dass wir es hätten trinken können, wenn wir dort gewesen wären", sagte Projektwissenschaftler John Grotzinger. "Wir können jetzt umdenken", fügte er an: "Jetzt haben wir keinen roten sondern einen einen neuen 'grauen' Mars, auf dem die Bedingungen für Lebensformen früher einmal sehr günstig waren."


Die Entdeckung sei "unglaublich", sagte NASA-Manager John Grunsfeld. "Das ist schon so lange eine so große Frage der Wissenschaft und jetzt haben wir eine Antwort - und das so kurz nach Beginn der Mission, das ist einfach großartig." Wichtig sei es nun, Informationen über die zeitliche Dauer und die Vielfalt lebensfreundlicher Bedingungen zu sammeln, sagte die NASA gestern und hofft, dass das "Mars Science Laboratory" in den kommenden Monaten weiter ebensolche Informationen liefern kann.

"Curiosity" hat zehn unterschiedliche wissenschaftliche Instrumente an Bord und ist für eine mindestens zweijährige Mission gebaut worden. Der Mars-Rover "Opportuity", der schon im Jahre 2004 in seinem Landegebiet ähnliche Tonminerale fotografiert hatte (siehe mittlere Fotos auf der linken Seite), war ursprünglich für eine 90-tägige Mission ausgelegt gewesen und befindet sich inzwischen seit mehr als neun Jahren auf dem Mars, wobei fast alle Bauteile immer noch fehlerfrei funktionieren. "Opportunity" selbst hatte aber kein Laboratorium an Bord um Gesteinsproben zu analysieren.

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