(lsn / fsu) - Auch die Friedrich-Schiller-Universtät Jena hat jetzt "ihre" Promotionsaffäre: Dem Meininger Kriminalpolizeidirektor Andreas S. wurde letzte Woche von Seiten der FSU untersagt, weiterhin seinen Doktortitel zu tragen, wie Axel Burchardt als Sprecher der Hochschule heute auf Anfrage bestätigte.
Dies hätten die zuständigen Gremien der Friedrich-Schiller-Universität so entschieden, sagte er und erklärte, dass sich bei S. der Plagiatsverdacht leider bestätigt habe. Es lägen erhebliche "wissenschaftliche Fehlleistungen" vor, sagte Burchardt, dem bisher kein Widerspruch des Betroffenen gegen die Entscheidung bekannt ist.
Der im Meininger Bildungszentrum der Polizei als Fachgruppenleiter und Koordinator tätige Polizeidirektor hatte vor genau fünf Jahren seine Dissertation über "Die Geheime Staatspolizei im NS-Gau Thüringen" veröffentlicht, erhielt daraufhin von der FSU den Dotortitel. Vor einem Jahr gab es erste Vorwürfe gegen ihn, wonach der hohe Polizeibeamte große Teile seiner Doktorarbeit aus studentischen Abschlussarbeiten von der Polizeilichen Fachschule abgeschrieben haben soll, zudem wurde bekannt, dass mehrere Passagen der Arbeit aus dem Internet-Lexikon "Wikipedia" stammen könnten, ohne dass S. dies in den Quellen-Angaben erwähnt haben soll. Daraufhin sei die FSU tätig geworden, wie ihr Sprecher heute bestätigte.
Das Innenministerium kündigte auf Anfrage der Thüringer Allgemeinen Zeitung für morgen eine Stellungnahme an; erst letztes Jahr hatte Andreas S. im Auftrag von Innenminister Jörg Geibert eine Ausstellung zur Geschichte der Thüringer Polizei konzipiert.
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