Samstag, 15. Juni 2013

"UN-Generalversammlung in Jena?!": Politikwissenschaftler der FSU simulieren zwei Tage lang den Kongress der UN-Diplomaten



(lsn / fsu) - Auch in diesem Jahr hatten und haben wieder etwa 100 Studierende der Friedrich-Schiller-Universität Jena /FSU die Gelegenheit, sich einen Traum erfüllen: Am gestrigen Freitag und am heutigen Samstag dürfen sie in die Rolle eines Diplomaten oder einer Diplomatin schlüpfen.

Dies geschieht im Rahmen einer besonderen Lehrveranstaltung des Instituts für Politikwissenschaft der FSU: der Simulation einer UN-Generalversammlung, kurz UNIGA (University General Assembly). Der Hörsaal 2 im Campusgebäude (Carl-Zeiß-Str. 3) ist dabei bis heute Nachmittag um 18 Uhr das internationalen Parkett der Vereinten Nationen. Hier werden die studentischen Diplomaten verhandeln und innovative Lösungsansätze für die Reform des wichtigsten UN-Gremiums suchen: des Sicherheitsrates. Die Frage ist: Gelingt es ihnen, das Gremium zu reformieren, was in der Realität nach jahrzehntelangen Debatten bislang nicht möglich war?

"Das Interesse an diesem Projekt ist groß und das Engagement der Teilnehmer außergewöhnlich", berichtet Prof. Dr. Manuel Fröhlich (Foto), Inhaber der Professur für Internationale Organisationen und Globalisierung. Bereits zum fünften Mal veranstaltet er im Rahmen seiner Vorlesung "Internationale Organisationen: Die Vereinten Nationen" eine solche Simulation. Die Studierenden schlüpfen in die Rolle von Diplomaten und müssen sich in die Interessenslagen von insgesamt 32 UN-Mitgliedstaaten einarbeiten. Im Vorfeld wurden sie hierfür von Tutoren ausgebildet und lernten sowohl grundlegende Verhandlungstechniken, die Arbeitsweise innerhalb der Vereinten Nationen und der internationalen Diplomatie kennen. Das bedeutete für alle Teilnehmer eine intensive Auseinandersetzung mit dem zu behandelnden Thema - in diesem Jahr eben die Reform des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen.

Die Studierenden nahmen bereits vor der eigentlichen Simulation zu aktuellen Themen Stellung, führten Verhandlungen und gestalteten gemeinsame Erklärungen und Entscheidungen. "Dadurch wurde ihr Verständnis für internationale Beziehungen und Zusammenhänge weit über die Möglichkeiten einer herkömmlichen Lehrveranstaltung hinaus gefördert", sagt Prof. Fröhlich.

Zur Veranstaltung ist selbstverständlich auch die Öffentlichkeit herzlich eingeladen.

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