Montag, 5. August 2013

"Das Bollwerk des SV SCHOTT hielt fast 75 Minuten lang": Tapfere SCHOTTianer! - Vor 11.800 Zuschauern kam das Pokal-Aus gegen den HSV erst in der Schlussphase


(lsn / sv schott / otz) - Gestern tobte halb Thüringen im "Ernst-Abbe-Sportfeld" vor Freude: Lange hielt der krasse Außenseiter SV SCHOTT Jena gegen den Bundesligisten Hamburger SV mit und hätte kurz vor der Halbzeit sogar in Führung gehen können. 11.800 Zuschauer hieß: ausverkauftes Haus und beste Pokalstimmung.

Knapp 75 Minuten lang fehlte nicht viel und der Topverein von der Waterkant wäre mit einer Blamage nach Hause gegangen und statt des Fußball-Bundesligisten wäre der Oberligaaufsteiger in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Doch Rudnevs, der lettische Stürmerexport der Hamburger, konnte innerhalb von vier Minuten den Favoriten gegen den Fünftligisten SV SCHOTT in die Erfolgsspur bringen. Nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung netzte der Lette sowohl in der 73. wie der 76. Spielminute ein. Ganz offenbar hatte HSV-Trainer Thorsten Fink die richtige Entscheidung getroffen, darauf zu setzen, dass die SCHOTTianer sich auf seinen neuen Mann nicht so schnell würden einstellen können.


Danach war der Bann gebrochen und der Bundesligist spielt die 90 Minuten routiniert zu Ende. Nach Rudnevs Doppelschlag sorge HSV-Kapitän Rafael van der Vaart mit einem Freistoß (79.) und Jacques Zoua (83.) für das Endergebnis. Allerdings offenbarten sich für Fink nur eine Woche vor dem Beginn der Bundesliga-Saison 2013/2014 gravierende Schwächen in seinem Team. Der HSV kam in der Anfangsphase kaum zu zwingenden Torchancen, und falls es dann doch einmal gut lief für den Gegner, machte Jenas Torwart Brian Gheorghiu mit glänzenden Paraden alles zunichte. (rechts) konnte den Ball nach guter Vorarbeit nicht in den Hamburger Maschen versenken. Es wäre auch zu schön gewesen. Und wenn er dann doch einmal geschlagen war, retteten die Abwehrspieler für ihn, teils sogar auf der Linie (30.). Eine Minute vor dem Halbzeitpfiff verpasste der SV SCHOTT sogar die Führung, aber Benjamin Bahner (Foto rechts) schob den Ball über die Latte.

In der zweiten Spielhälfte hatte der Favorit aus dem Norden dann eindeutig mehr vom Spiel, doch SCHOTT stellte sich den Stars aus Habmurg tapfer und couragiert entgegen. Gerade in der Defensive zeigte man sich ohne Respekt vor dem vier Klassen höher angesiedelten Gegner. Dann aber häuften sich ab der 65. Minute die Situationen, in denen das Spiel unterbrochen werden musste, weil ein Jenaer mit Krämpfen am Boden lag. Thorsten Fink reagierte und brachte Rudnevs - das Ergebnis ist bekannt.

Trotz der Niederlage gab es ein strahlendes Gesicht bei Jörg Triller, dem SV SCHOTT Abteilungsleiter "Fußball". Wie die OTZ schrieb, gab es etwa 100.000 Euro vom DFB für die TV-Übertragung und die Werbebanden. Hinzu kommt noch die Hälfte der Einnahmen aus dem Kartenverkauf an die 11.800 Zuschauer, von denen allerdings noch einige Prozent als Kostenpauschale abgezogen werden müssen. Leichtsinnig wird Triller jedoch trotzdem nicht. Der Lokalzeitung bestätigte er, dass der SV SCHOTT das Pokalgeld gut anlegen wird.

Keine Kommentare: