Freitag, 6. Dezember 2013

"Vierzehn Monate Gefängnis!": Jenaer Armbrustschütze zu Haftstrafe verurteilt - Ein Pferd, ein Rind und ein Hund starben


(lsn / mdr) - Wie MDR.Info meldet, hat das Amtsgericht Jena den Armbrustschützen, der über viele Monate in der Lichtstadt un ihrer Umgebung sein Unwesen trieb, Tiere tötete oder schwer verletzte, zu einem Jahr und zwei Monate Haft ohne Bewährung verurteilt. Dass die Strafe am Mittwoch nicht zur Bewährung ausgesetzt wurde, liegt, wie der Mitteldeutsche Rundfunk berichtete, vor allem an der letzten Tat, bei der der Mann den Nachbarshund mit einer Machete getötet habe.

Der Mann hatte zum Prozessauftakt eingeräumt, in der Gegend um Jena mit Armbrustpfeilen auf Tiere auf Weiden geschossen zu haben. Ein Pferd, ein Rind und ein Hund starben. Mit dem Urteil blieb das Gericht deutlich unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die zweieinhalb Jahre Haft gefordert hatte. Der Verteidiger des Mannes hatte für eine Bewährungsstrafe plädiert.

Vor Gericht hatte der Verteidiger des Mannes für seinen Mandanten das Geständnis wiederholt, das dieser nach seiner Festnahme bei der Polizei abgelegt hatte. Als Erklärung für das Motiv des Angeklagten verwies der Verteidiger auf dessen schwere Kindheit, so MDR.Info.

Später habe der Beschuldigte selbst das Wort ergriffen und erklärte, es sei ihm um den "Kick" gegangen, etwas zu tun und dabei nicht erwischt zu werden. Er habe sich seine Ziele wahllos gesucht. Der Angeklagte machte in dem Verfahren einen ruhigen und gefassten Eindruck. Der Prozess zog viele Zuschauer an, so der RAdiosender in seinem bericht, von denen nicht wenige erregt waren.

In der Bevölkerung hatte die Serie von Angriffen in Dörfern rund um Jena für große Beunruhigung gesorgt. Die Polizei war sich außerdem nie sicher, was hätte passieren können, wenn der Unbekannte bei einer seiner Aktionen auf einen Tierhalter oder Zeugen getroffen wäre. Die Ermittler konnten dem damals 30 Jahre alten Mann weitere Angriffe mit 15 verletzten Tieren zuschrieben.

Im Mai kam eine Sonderkommission dem Täter auf die Schliche. Der Grund: Die Beamten hatten Waffen- und Pfeilkäufer bei Dutzenden von Online-Shops überprüft. Bei einer Hausdurchsuchung am 07. Mai 2013 fanden Beamte die Tatwaffe sowie Hunderte von Bolzen. Der Schütze ist ein ausgebildeter Sozialbetreuer und verheiratet; er war nach seiner Festnahme in einer psychatrischen Klinik untergebracht worden.

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