Mittwoch, 26. Februar 2014

"Volles Risiko!": Jenas Oberbürgermeister riskiert noch vor der Bürgerabstimmung zur "Eichplatz"-Bebauung einen Eklat mit der "Moratoriumsinititaive"


(lsn / otz / moratoriumsinitiative) - Jenas Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter hat vor, sich in einem persönlichen Brief an die Unterzeichner des Moratoriums zur Eichplatzbebauung zu wenden. Ziel sei es, diese zur Abstimmung einzuladen, wie die Ostthüringer Zeitung vermeldet. Jedoch ist die Bürgerinitiative über die Art und Weise des Umgangs mit ihr heftigst verstimmt, wie die Zeitung weiter berichtet.

Als "Sauerei" bezeichnete deren Sprecher Wolfgang Meyer - in persona seit 2005 Ehrenbürger der Stadt Jena - gegenüber der OTZ die Tatsache, dass die Stadt der Bürgerinitiative zugesagt hatte, bis zur Abstimmung auf gegenseitige Aktivitäten zu verzichten und dieses Versprechen nun breche. Zudem sei es merkwürdig, dass die Stadt Jena mittlerweile die Zahl von rund 10.000 Unterschriften für das Moratorium anzweifele, denn das OB-Schreiben soll in dieser Woche nur an etwa 6.200 Personen verschickt werden, wie die Lokalzeitung schreibt. Der Grund: die Auswertung der von der Initiative an die Stadt Jena übergebenen Unterschriftslisten habe ergeben, dass ca. 1.400 Unterzeichner Auswärtige seien, dann habe es Unterzeichner mit Nebenwohnsitz in Jena gegeben und solche im Alter unter 16 Jahren. In 2.500 Fällen, so die Stadt in einer Mitteilung, seien Unterschrift oder Adresse so unleserlich gewesen, dass eine briefliche Information nicht möglich sei, zudem habe es in den Listen auch frei erfundene Angaben gegeben.

Wolfgang Meyer wies dies nach Mitteilung der Ostthüringer Zeitung vehement zurück und spricht von mittlerweile etwa 12.000 Unterstützungsunterschriften, wovon 2.000 davon noch bei  Sprecherin und Ortsteilbürgermeisterin Rosa-Maria Haschke seien. "Diese Listen wollte die Stadt gar nicht mehr haben", wird Meyer in der Zeitungsmeldung zitiert. Was Wolfgang Meyer zu seiner "Sauerei"-Äußerung bewegte, legte er ebenfalls dar: Im Brief selbst wolle der OB auf Bedenken eingehen, die mit dem Moratorium-Begehren vorgebracht worden seien. So wolle der Oberbürgermeister argumentieren: "Wir bekommen also ausdrücklich kein Einkaufszentrum, wie von manch einem Moratoriumsunterzeichner befürchtet". Und weiter: "Es entstehen auch keine Betonklötze. Wir werden kleinteilige Stadthäuser bekommen, deren Fassaden mit abwechslungsreichen Materialien und Farben gestaltet werden." Das sei ein Affront und verstoße gegen die Verabredung, auf gegenseitige Aktivitäten zu verzichten, so der Ehrenbürger.

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