Dienstag, 25. Februar 2014

"Listenplatz 4 für prominenten Vertreter der Jenaer Bürgerinitiativen und Platz 6 für Christian Lindners Stellvertreter": Jenaer FDP startet fulminant in die Kommunalwahl!


(lsn / fdp / lange) - Die Jenaer Liberalen haben wahr gemacht, was seit Tagen als Gerücht durch die Stadtratsfraktionen geisterte: Auf Listenplatz 4 der Stadtratswahl wurde mit Dieter Kästner der Sprecher der Bürgerintiative "Wilhemshöhe" gewählt, zugleich ein scharfer Kritiker der städtischen Baupläne im "Hausbergviertel". Soviel Bürger-Mut hatten weder SPD, CDU, B90/Grüne noch die Linken bei der Wahl ihren Kandidaten. Insgesamt haben die FDP Mitglieder vor zwei Wochen 22 Kandidatinnen und Kandidaten für den 25. Mai 2014 gewählt.

Zudem ging heute Nacht die FDP Wahlkampfseite www.fdp-stadtrat.de ("Vernunft. Verstand. Verantwortung, - Das brauchen wir hier.") online und auch hier überraschen die Freien Demokraten die Konkurrenz aus dem Rathaus mit Dingen, die nach der Präsentation von Kästner nur konsequent zu nennen sind: Ein Blog findet man auf der FDP-Website und ein "Forum für Jena", in dem zukünftig die Jenaer eifrig diskutieren können und sollen (wobei man abwarten muss, ob die dann dort anständig miteinander umgehen werden). Passend dazu soll in den Tagen vor der Wahl jeweils ein "Thema des Tages" folgen - bis zu achtzig solcher Themen hat FDP-Kreischef und Stadtratsmitglied Dr. Thomas Nitzsche nach eigenen Angaben geplant.

Überhaupt scheint die diesjährige Kampagne der Jenaer Liberalen gut vorbereitet worden zu sein. Bereits Ende letzten Jahren begannen, wie zu erfahren war, die ersten Arbeiten - zu einer Zeit also, als andere die Freien Demokraten nur noch "aus dem Sarg heraus" agieren sahen. Aber Hochmut kommt ja bekanntlich vor dem Fall, wie das alte Sprichwort sagt, und so präsentiert sich die FDP 2014 gesünder und kampfeslustiger als je zuvor. Knapp 30 Seiten hat das Kommunalwahlprogramm und der Wähler findet darin so manche Überraschung, auf die die "Lichtstadt.News" in den nächsten Wochen noch detaillierter eingehen werden.

Nun zu dem Listenplätzen, die man online nachlesen kann. Sieben Spitzenkandidaten haben die Liberalen benannt, darunter die Top 3 der jetziger Stadtratsfraktion auf den vordersten Plätzen: Fraktionschef Andreas Wiese, Dr. Thomas Nitzsche und Finanzexperte Alexis Taeger. Nach Dieter Kästner (Zitat Wiese: "Ein wichtiger Vertreter der neuen Jenaer Bürgerinitiativenkultur, denn Bürgerbeteiligung - vor allem beim Thema Stadtentwicklung - wird in den nächsten Jahren unsere Forderung sein, gerade, wenn die Verwaltungsspitze weiter so intransparent agiert.") folgt mit dem aktiven Berufsschullehrer Reinhard Kitzig ein Top-Mann aus dem Bildungssektor, der Mitglied in mehreren Fachausschüssen ist und mit dem Ohr bei den Sorgen der, von SPD-Minister Matschie arg gebeutelten, Lehrkräfte.

Dann gibt es die nächste Überraschung mit Listenplatz 6 und Uwe Barth (Foto rechts). Der Chef der Thüringer Landtagsfraktion und Intimus des neuen FDP-Chefs Christian Lindner ist für die Liberalen "und Jena" wichtig, wie sie sagen, da er die "Schnittstelle zum Thüringer Landesparlament" ist, denn "viele Entscheidungen, die in Erfurt getroffen werden, wirken direkt auf unsere Stadt", wie Thomas Nitzsche erklärte. Barths Kandidatur in einen Stadtrat sei deshalb "absolut logisch".

Das FDP-"Siebengestirn" rundet mit Kulturexperte Hans Lehmann der Vorsitzende des Jenaer Seniorenbeirats ab, zudem langjähriges Mitglied im Baukunstbeirat. "Wenn wir von Generationengerechtigkeit sprechen, dann bedeutet das immer, dass in Jena alle Generationen Beachtung finden", sagte Fraktionschef Wiese.

Am morgigen Mittwoch, kurz vor der Stadtratssitzung, werden Andreas Wiese und Dr. Thomas Nitzsche noch die Lokalpresse über die Absichten der Jenaer FDP im Wahlkampf um das Rathaus unterrichten. Anzunehmen ist, dass sie dann weitere Pläne für die kommenden 90 Tage bis zur Stadtratswahl bekannt geben um "Vernunft. Verstand. Verantwortung." und ein mehr an Bürgerbeteiligung ins Rathaus zu bringen.

Es scheint, dass die Freien Demokraten in Jena verstanden hat, was die Bürgerinnen und Bürger der Lichtstadt wollen ("Mehr Licht statt Stadt!") und eine echte politische Alternative sein könnten für Menschen, die von SPD, CDU und Grünen enttäuscht sind und den Zeiten nachtrauern, als Jena noch von FDP-Alt-Oberbürgermeister Dr. Peter Röhlinger regiert wurde.

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