(lsn / lange) - Man kennt das: Wenn an einer von drei Türen "Bitte nicht öffnen!" steht, dann ist der Reiz am größten, gerade diese Tür zu öffnen. Ähnlich geht es Jenaern, die sich für die Kommunalwahl 2014 interessieren, derzeit mit den Liberalen in der Lichtstadt.
Zum traditionellen Neujahrsempfang am 09. Februar 2014 im Hotel "Schwarzer Bär" hatte man den Bundesvorsitzenden der Freien Demokraten nach Jena holen können und dessen Stellvertreter Uwe Barth, der zugleich Thüringes FDP Chef ist. Und bei dieser Gelegenheit ließen es sich Jenas Fraktionschef Andreas Wiese und Kreisvorsitzender Dr. Thomas Nitzsche nicht nehmen den Kommunalwahlkampf in Jena offiziell für eröffnet zu erklären.
Am Montag vor einer Woche dann wählten die Parteimitglieder ihre Kandidaten für die Stadtratswahl und beschlossen zugleich auch das Wahlprogramm. Wie man hören konnte soll das alles recht harmonisch verlaufen sein. Auch die neue (und offensichtlich sehr professionell gestaltete) liberale Webseite zur Kommunalwahl, www.fdp-stadtrat.de, ist seit einigen Tagen freigeschaltet, ebenso die neue Facebook-Seite, jedoch enthalten sie noch keine konkreten Angaben. Lediglich das verschwommene Bild der Kommunalwahl-Seite wird von Tag zu Tag klarer erkennbar und auf dem gelben Schriftband im unteren Teil der Seite verkürzt sich täglich die Zeit bis zum 25. Mai 2014; derzeit heißt es: "Nur noch 96 Tage bis zur Stadtratswahl". Aber weitere Informationen sind von der FDP Jena im Moment nicht zu bekommen.
Fest scheint jedenfalls der Wahl-Slogan der Jenaer FDP zu stehen: "Vernunft. Verstand. Verantwortung. - Das brauchen wir hier." so konnte man es bereits beim Neujahrsempfang im "Schwarzen Bären" lesen (siehe Foto) und darauf bezogen sich auch die Reden von Wiese und Nitzsche. Aber auch damit, was man neben den Kandidaten und dem Wahlprogramm von Jenas Liberalen erwarten darf, halten sich die Freien Demokraten weiterhin bedeckt. Fragen zum 'Warum?' und "Weshalb?" beantwortet Dr. Thomas Nitzsche stets mit einem unverbindlichen Lächeln.
Unzweifelhaft scheint die Idee mit der Informationsverknappung nicht unschlau gemacht und steigert natürlich das Interesse auf das was kommen wird. "Es wird auf jeden Fall einige Überraschungen geben", kündigte Dr. Thomas Nitzsche letzte Woche bereits an und Andreas Wiese machte noch einmal darauf aufmerksam, dass die Liberalen derzeit die viertstärkste Partei im Jenaer Stadtrat sind und dies mindestens bleiben wollen. Wobei Nitzsche anfügte: "Selbstverständlich können wir Opposition, aber noch lieber möchten wir mitregieren."
Sieht so aus, als hätten sich die Liberalen in Jena etwas Großes vorgenommen, die Sache ganz genau geplant und nutzten die Zeit bis zur offiziellen Veröffentlichung um ihre Pläne so weit es geht voran zu treiben. Sollte dem so sein, dann müssen sich die etablierten Parteien im Jenaer Stadtrat im Wahlkampf vielleicht doch warm anziehen, denn die Geschichte lehrt: "Totgesagte leben länger!" ... vor allem dann, wenn sie es clever anstellen.
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