Dienstag, 1. April 2014
"Heimspiel in Essen!": Nach dem 6:1 Erfolg in Essen holten sich die Spielerinnen des FF USV "ihren" 5. Tabellenplatz wieder zurück
(lsn / winkler) - "Heimspiel in Essen", "Auswärtssieg, Auswärtssieg". Noch Minuten nach dem Abpfiff feierten die gut 30 mitgereisten Jenaer Fans am Sonntag Nachmittag lautstark im Stadion Essen ihr Team, das mit einer starken Mannschaftsleistung einen jederzeit verdienten 6:1 Sieg eingefahren hatte.
Nach einem recht schwungvollen Start der Gastgebeberinnen fanden die Thüringerinnen nicht nur schnell ins Spiel, sondern sorgten auch für eine frühe Führung. Christina Julien stand in Minute acht genau dort, wo eine Stürmerin stehen muss und verwertete ein tolles Zuspiel von Julia Arnold aus zentraler Position eiskalt zum 1:0. Das gab Jena Auftrieb und die Gäste blieben am Drücker. Essen wusste lediglich bei schnellen Gegenzügen zu gefallen. Glück für Jena , dass Charline Hartmann nach 20 Minuten einen solchen nur mit einem Lattenknaller abschloss. Wirklich zwingend mit Zug zum Tor präsentierte sich danach nur der FF USV und ausgerechnet die angeschlagene Abby Erceg überlistete Weiß dann zum 2:0. Iva Landeka brachte einen Ball gefühlvoll von links in den Strafraum, Lisa Seiler verlängerte auf Jenas Defensivspezialistin, die freistehend am 5er nur noch einnicken musste. Bei den wenigen Vorstößen der Gastgeberinnen zeigte sich Stenia Michel unter den Augen ihrer Schweizer Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg stets auf dem Posten.
Die SGS Essen kam wie verwandelt aus der Kabine und setzte die Gäste mächtig unter Druck. Lisa Seiler konnte der frei stehenden Sarah Freutel den Ball gerade noch vom Fuß spitzeln, Lea Schüller verzog nach einem Angriff über links nur knapp. Als dann die technisch versierte Linda Dallmann die komplette Gästeabwehr schlecht aussehen ließ, Stenia Michel austanzte und mit viel Übersicht zum längst absehbaren 1:2 ins lange Eck verwandelte, wurde es zumindest für ein paar Minuten nochmals spannend. Diese Phase überstanden die Kraus-Schützlinge aber unbeschadet und schalteten im Anschluss einen Gang höher. Plötzlich stand Essens Nummer 1 wieder vermehrt im Mittelpunkt des Geschehens. Zwei Mal klärte Weiß gegen Julien und Hearn und hielt so ihr Team im Rennen. Dann erreichte ein langer Ball aus dem Mittelfeld erneut Amber Hearn, die am rechten Strafraumeck auf Sara Löser ablegte. Jenas Geburtstagskind lupfte das Leder abgezockt über Essens Keeperin ins Netz - 3:1. Der Treffer brachte dem Gäste-Spiel viel Sicherheit. Allerdings versäumte es Vanessa Müller wenig später, den Sack vorzeitig zuzumachen. Einen Abpraller setzte sie aus fünf Metern über das Gehäuse. Besser machte es eine Viertelstunde vor Schluss die gerade eingewechselte Sabine Treml, die nach einer Glanztat von Weiß den Ball eiskalt im Essener Netz versenkte.
Damit war das Spiel zwar entschieden, Jena drückte aber weiter. Immer wieder zwangen die Saalestädterinnen ihre Gegnerinnen durch energisches Nachsetzen zu Fehlern. Amber Hearn nutzte eine solche Situation konsequent und schloss den Angriff mit einem straffen Schuss von der Strafraumgrenze zum 5:1 ab. Kurz vor dem Abpfiff war es wiederum die neuseeländische Nationalspielerin in Reihen des FF USV, die einen langen Ball gekonnt aus der Luft mitnahm, in den 16er eintauchte und an den langen Pfosten passte, wo Christina Julien für ihren zweiten Treffer nur den Fuß hinhalten musste.
Trotz des deutlichen Sieges fand Trainer Daniel Kraus nach dem Spiel auch kritische Worte: "Wir haben heute kein Super-Spiel abgeliefert, vor allem, was die erste Halbzeit angeht. Wir haben aber mit viel Leidenschaft gespielt und wollten Essen zeigen, dass wir die drei Punkte mehr wollen als sie. Das ist uns mit dem verdienten Sieg auch gelungen."
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