Mittwoch, 30. April 2014
"In 25 Tagen wird gewählt!": Was Jenas Kandidaten-Frischlinge und die alten Hasen auf Rückfragen ihrer potentiellen Wähler antwortenn
(lsn / lange) - Zugegeben: nicht alle Parteien machen mit bei der Aktion, die JENAPOLIS derzeit auf seiner Internetseite unter dem Titel "Gut zu wissen wen ich wähle" veranstaltet. Aber zumindest die Grünen sind mit dabei, die Freien Demokraten, die Piraten, DIE LINKE, DIE GUTEN und die Bürger für Jena / Unser Jena und damit gebündelt rund 52 % der Wählerstimmen der letzten Kommunalwahl. Also kann man genau 25 Tage vor der Wahl schon so ein wenig von einer repräsentativen Mischung reden.
Alle Mitmacher stellen sich natürlich im besten Lichte betrachtet dar (ein wenig holprig zwar die Piraten zu Beginn, als Jenas Piratenkapitän Prof. Dr.-Ing. habil. Clemens Beckstein seinen Freibeutern noch mit Antworten beisprang, bevor diese überhaupt zu Wort kamen) und mittlerweile posten die einzelnen Kandidaten munter ihre Sicht der Dinge in die JENAPOLIS-Welt.
Allerdings antworten nicht alle Kandidaten auf alle Fragen. So ließ etwa Siegfried Ferge (Foto links) die Frage "Waren Sie bereits im Stadtrat? Was haben Sie erreicht und was hat Sie frustriert?" aus, was beim mündigen Wahlvolk zu Rückfragen führte, dergestalt, ob Ferge nicht früher mal bei den Bürgern für Jena war, für die nun wieder antritt. Der Ortsteilbürgermeister von Jena-Nord antwortete hierauf etwas kleinlaut: "Das stimmt mit den Bürgern für Jena. Ich bin dort ausgetreten,weil ich zu wenig Konzeptionelles erkennen konnte. Nun haben wir als 'Unser Jena' aus organisatorischen Gründen gemeinsam mit den BfJ eine Liste für den Stadtrat aufgestellt."
Nun werden solche Antworten natürlich von den anderen Parteien in Jena aufmerksam verfolgt und so ließen die Anworten hierauf nicht lange auf sich warten. FDP Kreisverbanschef Dr. Thomas Nitzsche schrieb zum Beispiel auf Twitter: "Respekt für die Offenheit, dass die Liste BfJ / Unser Jena als rein taktisches Zweckbündnis und nur für die Zeit des Wahlkampfes von Relevanz ist." Neu-Kandidat Oliver Schubert (DIE GUTEN / jetzige Tätigkeit: "Soziokultureller Animator") antwortete dagegen auf die, von Ferge zuerst ausgelassene, Frage "Waren Sie bereits im Stadtrat? Was haben Sie erreicht und was hat Sie frustriert?" entwaffnend erhrlich mit: "Als Bürger habe ich in der Causa Inselplatz ein Rederecht gewünscht. Dies wurde mir verwehrt und hat in mir Zweifel an diesem Gremium geweckt." - Bleibt natürlich abzuwarten, was die Wähler am 25. Mai 2014 zum "Sex mit dem Ex" (gekoppelt mit der Ansage "Wir müssen uns deshalb nicht lieben.") sagen oder wie sie die nicht-vorhandenen kommunalpolitischen Erfahrungen einiger KandidatInnen bewerten.
Die ausführlichste Begründung, weshalb er für einen SItz im Jenaer Satdtrat antritt lieferte bei JENAPOLIS übrigens Ober-Pirat Beckstein (Foto rechts). Er sagte u.a. (Zitat): "Leitend für jegliche Form politischen Handelns sollte m.M.n. eine kompromisslose Verteidigung und Weiterentwicklung jener Grundwerte sein, ohne die eine demokratische, den einzelnen aber trotzdem respektierende Solidar-Gemeinschaft nicht in Freiheit und Würde organisiert werden kann. Das beanspruche ich insbesondere für die Gemeinschaft, die am unmittelbarsten mein tägliches Leben bestimmt (...). In den letzten Jahren glaube ich jedoch, in Jena eine Entwicklung zu beobachten, nach der im Stadtrat eine zunehmend dröge und für die Alltagsprobleme der Bürger unsensibler gewordene, ihre Mehrheit fast schon reflexartig einsetzende Koalition Politik im Zweifel über die Köpfe der Bürger hinweg durchzusetzen sucht. Darunter leiden demokratische Grundsätze wie das Transparenzgebot für alles staatliche und politische Handeln und die stete Orientierung der Bürgervertretung und Exekutive am auch zwischen den Wahlen bindenden Bürgerwillen."
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