Freitag, 4. April 2014
"Wie wird es am Eichplatz weitergehen?": Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter äußert sich zum Ergebnis der Bürgerbefragung
(lsn) - Der Traum, endlich eine finale Lösung für den zentralen Platz in Jenas Innenstadt gefunden ztu haben, währte nur wenige Wochen.
Im Dezember 2013 entschied sich der Stadtrat in nicht öffentlicher Sitzung für die Investorenkombination OFB / jenawohnen; OFB ist die Abkürzung der "Organisation für Bauinteressenten GmbH" der Hessischen Landesbank / HeLaBa und hinter jenawohnen verbirgt sich die ehemalige Städtische Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft, die vor einigen Jahren von der Stadt Jena an die Stadwerke Jena Gruppe verkauft worden ist.
Knapp 16 Wochen später wurde OFB / jenawohnen wieder aus dem Rennen genommen, da deren Konzept beim Bürger durchfiel und mit 2/3tel Mehrheit abgelehnt wurde. Doch wie soll es nun weitergehen? Internetuser bringen es derzeit bei OTZ-Online oder Jenapolis auf den Punkt. So sagt etwa eine "Kritische Jenenserin" u.a. "Aber was soll denn nun werden? Gibt es da in Mehrheit einen Plan oder lässt man jetzt 'die da oben' einen neuen Vorschlag machen? Z.B.: “Wir nehmen ECE” (...) So, wie der Parkplatz und das Areal sich heute darstellt kann es auf jeden Fall nicht bleiben." oder "Ossi" meint: "Was soll ich dieser Stadt jetzt denn noch wünschen - Jena hat einen Parkplatz! Vielen, vielen Dank ihr Wut- und Spießbürger Jenas! Aber ich kann es doch auch alles schon verstehen, (...) wir in Jena sind nämlich unglaublich innovativ und politisch progressiv - wir kaufen nicht mehr ein!"
Zur Erinnerung: Die Moratoriumsinititaive hatte geschrieben "Bebauung des Eichplatzes JA, aber nicht so". Weiter heißt es in dem Text, der von 12.000 Jenaerinnen und Jenaern mitunterzeichnet worden ist: "Gegen eine Bebauung des Eichplatzes gibt es wenige Stimmen. Aber die Sorge um 'verwechselbare Betonkästen', die in 30 Jahren so aussehen wie manche Nachkriegsbetonbauten in den Städten der alten Bundesländer, treibt viele um. Da reicht auch ein Blick vom Markt auf die Dachgeschosse des 'Papageienhauses'. Knackpunkt ist möglicherweise der in den 90er Jahren gefasste Beschluss, bei der Bebauung des Eichplatzes den mittelalterlichen Baulinien zu folgen. Ja, es ist richtig, dass der Krieg die Innenstadt in Schutt und Asche gelegt hat. Aber es ist auch richtig, dass 1972 der Turm gebaut wurde, der dem Eichplatz ein anderes und besonderes innerstädtisches Raumempfinden und Gepräge gibt, unabhängig davon ob einem das gefällt oder nicht. Die Bürger dieser Stadt haben Anfang der 90er Jahre entschieden, den Turm zu belassen."
Für heute Mittag hatte Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter zu einer Pressekonferenz geladen. Hier sagte er, die Verwaltung brauche nun eine mehrmonatige Pause. Es wohl mehr als ein halbes Jahr dauern, bis es weitegergehen werde, ergänzte Stadtentwicklungsdezernent Denis Peisker und versprach in der übernächsten Woche zur Stadtratssitzung alle Kosten zu nennen, die der Stadt durch die amBürgervotum gescheiterte Aktion entstanden seinen. Peisker erklärte auch, dass er persönlich sehr traurig darüber sei, das die Jenaer Bürger den Bebaungsvorschlag von OFB / jenawohnen abgelehnt hätten.
Sowohl der OB als auch der Stadtentwicklungsdezernet betonten, dass im kommenden Stadtrat die Entscheidung zur Grundstücksvergabe pro OFB / jenawohnen wieder aufgehoben werde. "Der Kaufvertrag wird zurück abgewickelt werden", sagte Schröter und kündigte auch an, dass der Bebaungsplan mindestens bis Ende 2014 nicht mehr weiter bearbeitet werde.
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