Montag, 14. April 2014

"Wundersame Parteienvermehrung!": Die Jenaer FDP wurde bei JENAPOLIS Online-Wahlumfrage zuerst vergessen und hatte dann mit einem Mal 11 Stimmen


(lsn / fdp) - in einem Sketch von Bernd-Lutz Lange und Gunter Böhnke ging es einst um das liebe Geld. "Ja, wo ist denn jetzt das ganze Geld", fragte Lange Böhnke, "da ist ja nichts mehr da. Du hattest doch gesagt, Du hättest es vermehrt." Und Böhnke antwortete ihm verzweifelt: "Ich hab nicht gesagt, ich habs vermehrt - ich hatte gesagt: ich habs vermeert!"

Dass vermehren und vermeeren zwei Dinge sein können und trotzdem ein und dasselbe zeigte jetzt das Jenaer Nachrichtenportal JENAPOLIS. Dort hatte man eine große Leserumfrage unter dem Titel “Welche Partei oder Wählergemeinschaft wählen Sie zur Kommunalwahl?” gestartet, die noch am Morgen des 14.04.14 ein eindeutiges Zwischenergebnis hatte: Die Linke kam zusammen mit den Bürgern für Jena und den Piraten auf eine konfortable absolute Mehrheit im Jenaer Satdtrat; jedenfalls nach Meinung der JENAPOLIS Leserinnen und Leser. 

Sogar Stadtrat-Einzelkämpfer Martin Michel wäre hiernach mit 7,69 % im neuen Stadtrat vertreten, nur knapp hinter der SPD liegend. Nur im MIttelfeld befand sich dagegen die CDU und ganz am Ende der JENAPOLIS-Tabelle waren Bündnis’90 / Die Grünen, die nur etwas mehr als 3 % Unterstützung erreichten.

Doch wo lag bei diesem Ergebnis, das auf mehreren Hundert Votings basierte, die FDP? Tauchte die deshalb nicht auf, weil niemand sie haben oder wählen wollte? Nein. Die Jenaer Liberalen, immerhin eine Partei, die nach der Wende beinahe 17 Jahre lang den Oberbürgermeister der Stadt Jena stellte, bei der letzten Kommunalwahl als viertstärkste Kraft abschnitt und mit 11 Prozent noch vor den Bündnisgrünen und den Bürgern für Jena lag, war von JENAPOLIS schlichtweg vergessen worden; man hatte sie - umgangssprachlich ausgedrückt - vermeert. Das rief natürlich Protest hervor, aber JENAPOLIS schaffte schnell Abhilfe.

Nachdem die Liberalen noch um 10 Uhr 50 in der Abstimmungsliste gar nicht auftauchten, waren sie zehn Minuten später schon vertreten und hatten sogar gleich 3,66 % der Stimmen erhalten. Ein Voting später (das wir zu Testzwecken "pro FDP" durchgeführt hatten) waren es gar 4,00 % der Wählerstimmen. Ohne ein Mathegenie zu sein kann man durch einen einfachen Dreisatz errrechnen, dass die Stimmenanzahl der Jenaer FDP mit diesem einen Voting ungefähr von 11 auf 12 angestiegen war.

Bleibt die Frage: Woher kamen die 11 Stimmen zwischen 10 Uhr 50 und 11 Uhr, wo doch niemand wissen konnte, dass die FDP Jena in genau diesem Moment mit in den JENAPOLIS-Reigen der Parteien und Wählergemeinschaften aufgenommen worden war. Es ist ein Mysterium, das wohl auch Lange und Böhnke nicht auflösen können. Oder wurde da vielleicht die Uhrzeit mit einberechnet?

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