Montag, 12. Mai 2014

"Clown Knuddel bringt Farbe in die Klinik für Geriatrie". Das Universitätsklinikum Jena sucht weitere Förderer für sein neues Projekt


(LN / UKJ | 2014-05-12) - Ein kleiner Farbtupfer am heutigen internationalen Aktionstag "Tag der Krankenpflege" ("International Nurses Day"): Wie eine kleine Kaffeemühle sieht die Spieluhr aus. Als die Patientin daran dreht, ertönt eine leise Melodie. Einen ganzen Koffer voller Spieluhren hat Knuddel dabei, als er die ältere Dame in der Klinik für Geriatrie besucht.

Mit feuerroten Haaren, grünen Schuhen und einer karierten Latzhose bringt der Clown nicht nur Musik, sondern auch Farbe ins Patientenzimmer. Seit mehr als 13 Jahren ist Dorothea Kromphardt als Klinikclown Knuddel im Einsatz. Bisher allerdings nur in der Kinderklinik des Universitätsklinikums Jena / UKJ. Dass sie jetzt auch einmal in der Woche in der Klinik für Geriatrie die meist über 70-jährigen Patienten besucht, ist Dr. Anja Kwetkat zu verdanken. "Wir freuen uns sehr, dass der Förderverein des Klinikums und die Sparkassenstiftung Jena-Saale-Holzland den Besuch des Clowns auf unseren Stationen möglich gemacht haben", sagt Kwetkat, die die Klinik für Geriatrie leitet.

 Allerdings reicht die finanzielle Unterstützung noch nicht für das gesamte Jahr. Damit Knuddel auch langfristig Teil des Klinikalltags in der Geriatrie sein kann, werden nun weitere Förderer für das Projekt gesucht. "Viele Menschen, denen ich hier begegne, haben eine sehr klassische Vorstellung von einem Clown", sagt Dorothea Kromphardt. Die älteren Damen und Herren empfinden Knuddels Anwesenheit meist äußerst positiv. Dabei geht es Kromphardt (die auch gerne mit jungen Patienten arbeitet / siehe Foto links) nicht nur darum, ihr Gegenüber zum Lachen zu bringen. "Viele haben einen großen Redebedarf.", erzählt Frau Kromphardt; dann ist Knuddel vor allem ein guter Zuhörer. Auch schwere Themen können mit einem Clown leichter besprochen werden. "Man kommt viel schneller zum Punkt", beschreibt es Dorothea Kromphardt.

"Nach den ersten Besuchen bestätigt sich die erwartete positive Wirkung des Clowns auch für die geriatrischen Patienten", so Dr. Kwetkat vom UKJ. Diese müssen im Laufe ihres stationären Aufenthaltes immer wieder Angst besetzte Situationen erleben – sei es direkt durch die Erkrankung bedingt oder durch das Ausmaß der funktionellen Defizite, die ein selbstbestimmtes Leben nicht mehr erlauben. Im Wechsel schaut Dorothea Kromphardt auf den Stationen 1 und 2 vorbei. Aus zufälligen Begegnungen im Flur zaubert sie wertvolle Momente. Wenn es ihnen recht ist, besucht Knuddel die Patienten in ihren Zimmern. "Wenn es mir dort etwas kahl erscheint, lasse ich etwas da", sagt der Clown lächelnd, pustet lange, dünne Luftballons auf, knotet sie flink zu einer großen Blume zusammen und befestigt den Farbtupfer am Patientenbett.

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